27.06.2019 Amersee
Die Schifffahrt auf dem Ammersee hat mir gut getan. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Natürlich war wunderbarster Sonnenschein und der Fahrtwind war angenehm. Kalle war es zu heiß, denke ich. Obwohl er Wasser hatte, muß er tierisch geschwitzt haben. Mit dem restlichen Wasser habe ich ihn immer übergossen. Das fand er zwar nicht witzig, hat ihm aber vermutlich geholfen. Nach dem Bootfahren war mir nach Fisch, also habe ich in einem netten Fischladen einen großen Teller Fisch, Meeresfrüchte, Algen und Kartoffelsalat gegessen. Derweil stand die Dicke voll in der Sonne, allerdings war ich froh, daß ich überhaupt einen ordentlichen Parkplatz gefunden hatte. Ich brauche ja auch immer zwei und dann noch Rangierabstand. Aber der Wagen war der reinste Backofen. Bestimmt über 40 Grad im Innern. Auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen bin ich auf einem großen Parkplatz gelandet, der zu einem See gehörte. Dort gab es Schatten und ich habe sogar übernachten können. Viele Mücken, wie überall und eine Unmenge Pfandflaschen. Über eine Stahltreppe gelangte man ins Wasser. Kalle mußte warten. Aber zur Abkühlung hat es gereicht.

28.06.2019

Ich habe wie immer hervorragend auf dem Parkplatz geschlafen. Eine große Zahl Pfandflaschen eingesammelt. Irgendein Alki schmeißt sein Leergut in die Büsche. Fast alle lagen dicht beieinander. Ich bin dann zum Germeringer See, habe 1,50 Euro Eintritt für den Parkplatz bezahlt und habe recht gut im Schatten gestanden. Mit Enten und Gänse gemeinsam geschwommen. Dort habe ich auch einen Typen mit selbst ausgebautem Magyrus getroffen. Ein Teil, das Ralf gut gefallen hätte. Als der Typ, Hippyverschnitt, mir dann Fotos seiner wesentlich jüngeren Freundin - oder waren es alte Fotos??? - gezeigt hat, die in weißer Reizwäsche mit Strapsen etc. zwischen seinen Schrottteilen posierte, habe ich mich recht schnell verabschiedet. Ich habe eine nette Geocache Runde gemacht, die dort beginnt und auch das mit den Mücken hielt sich in Grenzen. Die Caches waren sehr nett gemacht. Der Umgebung sehr gut angepaßt und mit entsprechenden Materialien getarnt. Nachdem der Schrankenwärter allerdings gesagt hat, daß ich auf keinen Fall übernachten darf, bin ich dann abends abgefahren. Weiß auch nicht, warum. Vielleicht wegen dem Typen? Mich hat jedenfalls dort nichts gehalten. In Alling habe ich einen anderen Laika gesehen und mich mit dem Besitzer, einem BMW Motorradhändler ein Weilchen unterhalten. Er hat mir dann den Tipp gegeben, mich zur Übernachtung auf den Friedhofparkplatz zu stellen. Dort war auch absolut nichts los. Eine Multicache mit nur einer Station habe ich auch noch gemacht. Er war am Denkmahl für den Todesmarsch der KZ Gefangenen gelegt und ich habe ihn recht schnell gefunden. Direkt davor ein Skelett von einem Hund vermutlich.

 

 

 

29.06.2019

Vom Friedhof bin ich heute morgen dann nach München rein. Ich habe einen Brief an Greta geschrieben und ein Toastbrot aus Plastik mit rein getan. Schnurrs sind in Spanien im Urlaub und Greta ist sehr krank geworden. Nur Briefmarken lassen sich nicht auftreiben. Ich habe in einer beschatteten Seitenstraße gestanden und Dr. Wagner hat mir mein Trinkwasser noch aufgefüllt. Es war frustrierend, dass Dr. Wagner nicht meine Fäden gezogen hat. Er meinte, es wäre sicherer, noch zwei Tage zu warten, denn die Pflaster wären doch recht früh abgegangen, die das Ganze unter Spannung halten sollten. Ich habe ihm natürlich nicht gesagt, daß ich sie abgepult habe, weil sie mich so gestört haben. Dass sie UNBEDINGT dran bleiben müssen, hätte er mir ja auch vorher sagen können. Überhaupt redet er viel, aber leider ohne wirklich brauchbare Informationen. Er ist so in seiner Routine, dass er das vermutlich nicht einmal mehr merkt. Ich habe mir dann den Schliersee auf der Karte ausgekuckt und bin dort hin gefahren. Leider waren sie auf dem Campingplatz nicht sehr kooperativ, sie haben mich nicht Service machen lassen. Dann habe ich einen Stellplatz gefunden, an einer Seilbahnstation. Da war zwar ordentlich viel los, weil wohl ein Radrennen stattgefunden hat und so nach und nach die erschöpften Teilnehmer einrollten, aber sie hatten eine ordentlich Service Station, an der ich Wasser (40 L für 40 Cent) nachfüllen könnte, den Potti leeren und reinigen und Grauwasser ablassen konnte. Mit einem der Radler und seiner Familie habe ich mich ein bisschen unterhalten und sie haben mir den Tipp gegeben, doch zum Schliersee zurück zu kehren. Dort war es voll, touristisch und es gab nirgends Schattenplätze. Nichts für mich. Es hat sich bewährt, entlang von Wasserläufen nach Freistellplätzen zu schauen. So habe ich es auch diesmal gemacht. Und siehe da,... der mega tolle Stellplatz, relativ eben, ruhige Straße, Wasser direkt dabei. Und Schatten durch viele Bäume. Was will der Mensch mehr.

 

 

30.06.2019

Ich bin wieder gegen 6:00 Uhr aufgewacht, wie so oft, wenn ich mit der Dicken unterwegs bin. Gestern hab ich dieses kleine Fleckchen Erde gefunden, von dem man fast glauben könnte, daß es so etwas gar nicht mehr gibt. Direkt neben einem eiskalten Bach, der rauschend in einen Weiher, ein bisschen unterhalb meines Platzes fließt. Pfarrer Kneipp hätte heute morgen seine Freude an mir gehabt. Die Sonne schiebt sich durch die Bäume und das Wasser glitzert. Es ist erfrischend kühl, so daß ich mir eine Jacke anziehen muß, und Socken. Gerade, als ich mir überlege, wohin ich heute fahren will, kommt eine Tussnelda angedüst, stellt sich vor die Schnauze der Dicken und fängt an zu meckern, als ich sie freun#dlich begrüße. Sie bräuchte die Parkplätze, wegen dem Event vom Waldkindergarten, sie würde die Polizei holen, weil ja übernachten verboten sei und ich würde schon sehen. Ich hätte die Wahl, entweder ich würde sofort verschwinden oder sie würde die Polizei holen. Darauf wollte ich es wirklich nicht ankommen lassen, obwohl ich überzeugt bin, daß sie mir gar nichts können. Schließlich müssen sie mir erstmal beweisen, daß ich hier übernachtet habe. Aber ich wollte keinen Stress, bin also abgefahren. Als ich weiter den Berg hoch gefahren bin, habe ich ab und zu Wohnmobile bzw. Kastenwagen stehen sehen, die eindeutig dort übernachtet haben. Auf einem größeren Parkplatz stand sogar ein SUV mit Dachzelt -ein Duster!!!- aus Östereich. Er stand direkt am Abgang zum Wasser und es standen noch mehr Übernachtungswagen rum. Erst habe ich überlegt, dort zu bleiben, aber nicht wirklich einen guten Platz gefunden. Zu viele Leute. Ich bin dann weiter, bzw. wieder zurück und habe mich dann auf dem REWE Parkplatz in den Schatten gestellt. Ein paar Mal bin ich mit dem Schatten mit gerückt, bis es absolut keinen mehr gab. REWE hatte Tische und Stühle draußen stehen und dort hatten sich dann zwei Jungs nieder gelassen. Dario und Stefan waren mit den Rädern da und hatten beschlossen, Rast zu machen, kurz bevor sie in schwarzen T-Shirts der Hitzschlag ereilt. Ich habe Ihnen einen Kaffee angeboten und dann haben wir zusammen gesessen und ein bisschen gequatscht. Ich habe ihnen von Geocaching erzählt, das sie beide noch nicht kannten. Sie waren sofort Feuer und Flamme und sind noch bei der Rückfahrt losgezogen, einen Cache zu suchen, den wir gemeinsam auf meinem Handy rausgesucht hatten. Dann haben sie mir gleich zwei Fotos gewhatsappt. Sie haben Blut geleckt. Ganz offenbar. Ich bin dann weiter gefahren, als aller Schatten weg war und zwar Richtung München. Bis an den Finsinger Weiher. Mal wieder ein Baggersee. Erst mußte ich mich irgendwo nieder lassen und warten, daß es ein bisschen leerer wurde. Dann habe ich mich in eine Ecke gestellt und bin nach dem Essen etwas schwimmen gewesen. Es ist eine große Wiese auf der geparkt wird. Jetzt wird es langsam dunkel, die Sonne ist unter gegangen und die Frösche haben mit dem Konzert begonnen. Fast Mitternacht. Kommt plötzlich ein Mann an den Wagen und stellt sich als Fischereiobmann vor und macht mich drauf aufmerksam, daß ich hier eigentlich nicht übernachten darf. Wir haben ein nettes Gespräch und ich erkläre ihm, daß ich alleine bin und morgen wieder abfahre und absichtlich nicht auf CP gehe, weil ich mich dort nicht sicher fühle. Er will morgen kucken, ob ich meinen Müll mitgenommen habe und ich soll mich etwas anders hin stellen, dann dürfe ich bleiben. Gebongt.