Die Adventslichter brennen hier auf dem Kopf

Gefrostete Spinnweben im Garten
Gefrostete Spinnweben im Garten

Die Sonne scheint! 

Cousinchen und ich machen uns dick eingemummelt auf in die frostig winterliche Landschaft. 

Kalle ist natürlich auch dabei. 

Eine Runde Geocachen ist angesagt! 

Mit grandiosem Blick auf den Sund. 


Der Öresund bei Glumslöv
Der Öresund bei Glumslöv

Die Luft war eisig. Minus 7 Grad, aber es tat so gut, mal wieder die Sonne zu sehen.

Es herrschte Windstille und das Meer war still wie ein Spiegel. 

Seevögel dümpelten auf dem Wasser und für uns ging es bergauf und bergab immer an der Steilküste entlang. 

Nachmittags ging es zum Gemeindehaus. Heute ist dort Lucia-Fest 


Die Mädchen kleiden sich in weisse Gewänder und tragen einen Lichterkranz im Haar. 

Inzwischen keine Wachskerzen mehr, sondern einen elektrifizierten Kranz. 


Lucia (* um 283 in Syrakus, Italien; † 304) ist eine frühchristliche geweihte Jungfrau und Märtyrerin. Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche, den skandinavischen und amerikanischen lutherischen Kirchen und der evangelischen Kirche in Deutschland als Heilige verehrt, beziehungsweise als Glaubenszeugin in Erinnerung gerufen. Ihr Name Lucia bedeutet „die Leuchtende“, von lateinisch lux „Licht“. Die heilige Lucia gehört zu den Heiligen, die im Kanon des ersten Hochgebets genannt werden.


Inwieweit das Luciafest in seiner in Schweden verbreiteten Ausprägung tatsächlich mit der heiligen Lucia in Zusammenhang steht, ist nicht eindeutig zu beantworten.


Einerseits verdankt das Fest seinen heutigen Status der Tatsache, dass der 13. Dezember in Schweden bis 175 der kürzeste Tag des Jahres war. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Kerzenlicht auch in anderen winterlichen und weihnachtlichen Bräuchen eine wichtige Rolle spielt (Weihnachtsbaum, Adventskranz). Landesweite Verbreitung erfuhr das Fest darüber hinaus nicht als kirchlicher Feiertag, sondern als Brauchtum.


Andererseits passt das Element des auf dem Kopf getragenen Kerzenkranzes zu Beschreibungen der heiligen Lucia. 

Von dieser wird bisweilen berichtet, dass sie um der freien Hände willen, einen Kerzenkranz auf dem Kopf trug, wenn sie andere Frühchristen heimlich mit Lebensmitteln versorgte. 

Geht man einen Schritt weiter, lässt sich das weiße Gewand mit um die Taille geschlungenem roten Band als Verweis auf Lucias Christentum, ihre Zugehörigkeit zum Stand der geweihten Jungfrauen und ihren Tod als Märtyrerin deuten. Lucia hatte die Ehelosigkeit um Christi willen gelobt und starb, der Überlieferung zufolge, an einem Dolchstoß in den Hals. 

In dieser Interpretation steht das weiße Gewand für ihre Jungfräulichkeit und das rote Band für das Martyrium.




Das Lucia-Lied


Sankta Lucia

Natten går tunga fjät runt gård och stuva.

Kring jord som sol förlät, skuggorna ruva.

Då i vårt mörka hus, stiger med tända ljus,

Sankta Lucia, Sankta Lucia.

 

Natten var stor och stum. Nu hör, det svingar,

i alla tysta rum, sus som av vingar.

Se på vår tröskel står vitkläd, med ljus i hår,

Sankta Lucia, Sankta Lucia.

 

"Mörkret skall flykta snart ur jordens dalar."

Så hon ett underbart ord till oss talar.

Dagen skall åter gry, stiga ur rosig sky,

Sankta Lucia, Sankta Lucia.

 

Deutsch:

Sankta Lucia

Schwer liegt die Finsternis auf unseren Gassen,

lang hat das Sonnenlicht uns schon verlassen.

Kerzenglanz strömt durchs Haus, treibt das Dunkel aus:

Santa Lucia! Santa Lucia! Santa Lucia!

 

Groß war die Nacht und stumm. Hörst du’s nun singen?

Wer rauscht ums Haus herum auf leisen Schwingen?

Schau, sie ist wunderbar, schneeweiß mit Licht im Haar:

Santa Lucia! Santa Lucia!

 

Nacht zieht den Schleier fort, wach wird die Erde,

damit das Zauberwort zuteil uns werde.

Nun steigt der Tag empor, rot aus dem Himmelstor:

Santa Lucia! Santa Lucia


Im Gemeindehaus wurde dann zu Glögg und Lussekatter geladen. 


Glögg ist ein Punsch, ähnlich wie Glühwein, in den man Rosinen und geschälte Mandeln schüttet, um sie später mit dem Löffel wieder raus zu fischen.



Glögg und Lussekatter
Glögg und Lussekatter

Lussekatter ist ein reichhaltiges, gewürztes, mit Hefe gesäuertes süßes Brötchen, das mit Safran aromatisiert ist und Rosinen enthält.


Die Brötchen werden in vielen traditionellen Formen gebacken, von denen die einfachste eine umgekehrte S-Form ist. 

Sie haben eine traditionelle religiöse Symbolik und werden während der Adventszeit und besonders am Tag der Heiligen Lucia, dem 13. Dezember, gegessen. 

Neben Schweden werden sie auch in Finnland, insbesondere in schwedischsprachigen Gebieten, und von schwedischsprachigen Finnen sowie in Norwegen und seltener in Dänemark auf die gleiche Weise zubereitet und gegessen .

Das Gemeindehaus von Vadensjö kyrka ist alt und baufällig. 

Die kleine Dorfgemeinschaft hat Fördergelder für die Restaurierung beantragt und auch bekommen.