Nach dem Lärm der Prager Großstadt war es wirklich erholsam, keinen Verkehrslärm, keine Sirenen oder Strassenbahnquietschen zu hören.

 
Ich habe jedenfalls wundervoll geschlafen.

 
Heute morgen war es frostig kalt, aber für den Sonnenaufgang hatten sie bei P4n  nicht zu viel versprochen. 

Dazu lohnte es sich wirklich, in die Klamotten zu schlüpfen und demTag die Stirn zu bieten.

Das erste Mal Scheiben kratzen dürfte ich dann auch noch. 

Die Kapelle liegt oberhalb des Dorfes Polevsko. 

Die Aussicht wird vom Berg Klíč dominiert, der etwa 3,5 km vom Aussichtspunkt entfernt ist. Interessant ist auch die Geschichte der Kapelle, sie wurde um 1750 erbaut, hieß Knäspels Kapelle und war schon damals von drei Linden umgeben.

An klareren Tagen kann man bestimmt die Berge sehr gut sehen, dazu war es aber heute zu diesig. 

Zu meiner Freude war direkt da, wo ich übernachtet habe, auch ein Geocache. 

Eben noch in der Tschechischen Republik, dann plötzlich in Deutschland und zack, in Polen.

Für mich als Kind das mit Sozialistischem Schutzwall, Stacheldraht, Zohnengrenze und Eiserne Vorhang aufgewachsen ist, erscheint es nach wie vor wie ein Wunder, dieses Länderhopping ohne Kontrolle, Schlagbaum und Uniformierte.

Da haben nur die Ortsschilder eine andere Farbe und die Spritpreise verändern sich mit der Währung. Nichtmal mehr die Autos sind anders und die Nummernschilder vermischen sich im grenznahen Gebiet sowieso.

Am Bernzdorfer See habe ich Pause gemacht, mit Kalle Bällchen holen gespielt und ein paar Caches gefunden. 

Gleich nebenan ist das Wasserschloss Tauchritz. 

Das einstige Rittergut wurde im Jahr 1306 erstmals urkundlich erwähnt.

Im Moment steht es leer. In Nebengebäuden sind Restaurant und Veranstaltungsräume.

Auch hier wäre ein guter Übernachtungsplatz, besonders zu dieser Jahreszeit.

Ausser mir scheint sowieso kein Wohnmobil unterwegs zu sein. Jedenfalls habe ich keine gesehen. 

Diesmal bin ich mehr Autobahn gefahren, vor allem um nett zu meiner Batterie zu sein und um bald bei Lukasz und seiner Familie zu sein. 

Lukasz kenne ich jetzt auch schon ein paar Jahre. Er ist Ingenieur und arbeitet manchmal für eine Firma in meiner Stadt. Dann mietet er bei mir ein Zimmer mit Verpflegung. Dann geht es bei mir am Tisch immer sehr international zu. 

Wir waren auch schon gemeinsam Geocachen. Das habe ich ihm gezeigt und er fand es toll. 

Im September habe ich Lukasz und seine Familie das erste Mal besucht. Damals mit Ralf und Iris.

Wir durften auf dem Grundstück stehen, auf dem gerade sein Haus im Rohbau errichtet worden war.

Heute stehe ich wieder dort, das Haus ist fertig und die Familie eingezogen. 

Nur die Straße ist noch eine einzige Buckelpiste aber zum Glück inzwischen etwas geschottert.