Ich habe mich gestern Abend noch ganz in die wunderbaren Fotos von Ina Kober, meiner Schulfreundin vertieft.
http://www.Fotografie-Ina-Kober.de
Sie schreibt: "... Hinzu kam in den letzten Jahren die thematische Fotografie, die sowohl künstlerische Aspekte enthält, als auch Probleme der Gegenwart aufgreift. Der Wunsch, meinen Bildern mehr Inhalt und eine erkennbare Aussage zu geben, findet in verschiedenen Projekten oder Fotoserien seinen Ausdruck."
Da sind tiefe Einblicke in eigentlich vertraute Ansichten, die auf den zweiten Blick häufig erst Zusammenhänge offenlegen. Faszinierend die Ansichten des alten ICC unter dem Funkturm, das inzwischen leer und seiner Funktion beraubt, Obdachlosen als Heimstätte dient, wie sie mir beim Frühstück erzählt.
Beim Studium der Karte ist mir heute aufgefallen, dass ich ganz dicht an einem Grenzmuseum vorbei fahre, das mir natürlich als alte Berlinerin vom Hörensagen sehr vertraut war.
'Little Berlin' wurde Mödlareuth auch genannt.
Mödlareuth
Beschreibung
Mödlareuth ist ein Dorf mit rund 40 Einwohnern, das zu einem Teil im Freistaat Bayern und zum anderen Teil im Freistaat Thüringen liegt. 41 Jahre lang verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs. WikipediaMitten durch den Ort lief der 'Antifaschistische Schutzwall' und ging durch Familien und Freunde, nicht nur durch den Ort.
Mödlareuth ist die Vorlage für die Netflixserie 'Tannbach - Schicksal eines Dorfes'
Und es gibt dort ein Meseum. An der Freianlage wird noch gebaggert und ein Museumsneubau ist ebenfalls geplant. Bis dahin wird in alten Scheunenbegäuden gezeigt, wie das war mit der Teilung.
Für heutige Generationen unvorstellbar.
Beim Infofilm bin ich zu einer Schulklasse gestoßen, die wohl aus der Gegend stammt und einige Leute auf den Bildern kannten.
Als es zu dem Teil des Films kam, der den 9.11.1989 zum Thema hatte und die Montagsdemos, fingen die Kinder ebenfalls an zu skandieren: weg mit der Mauer, weg mit der Mauer...
Das hat mich sehr berührt. Gänsehautmoment.
Es ist unvorstellbar, was Menschen auf sich genommen haben, um dem Leben in der DDR zu entkommen.
Tunnel wurden gegraben, Flugzeuge gebastelt, Ballons genäht und auch Steigeisen aus Schlittschuhe gebastelt.
Unvorstellbar!
Wenn man nicht dabei gewesen wäre.
So ein Motorrad hätte ich auch mal. Gleich nach meiner ersten Maschine, einer DKW, die ich allerdings mehr geschoben, als gefahren habe. Heute wäre sie sehr viel wert!
Meine MZ 250 habe ich bei Neckermann bestellt. Neckermann hat ganz offiziell Ostwaren an den Westen verkauft. Die DDR brauchte schließlich Devisen.
Das Motorrad war dann auch ein Westmodell, das es so in der DDR nicht gab. Mit e-Starter und Ledersitzbank und Blinker!
Ein Abstecher von der A 9, der sich wirklich lohnt. Wir sollten das nie vergessen.
Ein paar kleine Caches unterwegs mussten natürlich auch sein.
Von meiner Cousine und Frau habe ich einen ganzen Karton Hörspiel CDs bekommen und mit Ohrfutter sind ein paar hundert Kilometer auch kein Akt.
Trautes, festes Heim, bin wieder da!