Heute ist der 13. Tag und Freitag. Ich bin nicht abergläubisch, aber es war nicht mein Tag. Ich bin in eine Straße zu früh abgebogen und habe beim Wenden ein Mülltonne mitgenommen. Einen älteren Mann, den ich um Rangierhilfe gebeten habe, hat sich den Kopf schüttelnd umgedreht und ist gegangen. Na toll! Also habe ich ohne Seite Mithilfe die Mülltonne umgesemmelt. Shit happens.
Es ist immernoch bescheiden schönes Wetter. Regen und Wind. Zwei Geocaches könnte ich nicht machen, weil das Wasser so kabbelug war, dass es sehr hoch gespritzt ist und Kletterer in den Felsen oder Sucherei in einer Höhle garantiert mit nassen Klamotten geendet hätte. Muss nicht sein.
Die Altstadt von Rovinj hat viele reizvolle Foto Motive.
Dafür habe ich ein reizendes Pärchen aus der Schweiz getroffen. Erst habe wir auf English geredet, bis wir dann festgestellt haben, dass wir prima auf Deutsch wechseln können. Sie sind ebenfalls auf Reisen. Aber schon viele Monate. Und natürlich halten wir Abstand.
Die im Sommer touristisch überlaufene Stadt ist leer. Viel Leerstand auch in den Geschäften. Da sind wohl einige der Pandemie zum Opfer gefallen.
Auch wenn ich den Eindruck habe, dass das hier keine besonders Camper freundliche Gegend ist, lasse ich mich nicht entmutigen.
Man fährt ja auch weg, um wieder gerne heim zu komme und schätzen zu lernen, was man dort hat. So ist es bei mir unter Anderem natürlich.
Ich schätze unser deutsches Pfand System, die Straßenreinigung und die Müllabfuhr. Manchmal habe ich das Gefühl, hier schmeißen sie alles in die Gegend. Sogar um Kirchen und auf Friedhöfen liegen Plastikflasche und Alu Dosen rum. Wenn ich mich bücke und einsammeln, werde ich komisch angekuckt. Ich mache es trotzdem! Dafür fahre ich dann auch mal eine Plastikmülltonne über den Haufen.
Mir ist da nochwas eingefallen. Ca. 1969 (da war ich 15 Jahre alt) sind wir als Familie nach Rovinj gereist. Mit einem Fiat. Die ganze Familie. Mein kleiner Bruder und ich natürlich auf dem Rücksitz ohne Sicherheitsgurte. Damals habe ich noch in Berlin gewohnt. Von dort aus, mit einer Übernachtung (Innsbruck?) dann nach Istrien in die Villas Rubin.
Wie das damals so war, gab es viel Animation. Wir Kids konnten uns auf dem Gelände frei bewegen. Es gab auch eine Misswahl! Und seither darf ich stolz den Titel 'Miss Villas Rubin' tragen! 😜
Auf dem Foto ist noch ein Mensch mit Schottenrock und weissen Kniestrümpfen zu sehen. Das trug man damals so. DAS ist allerdings ein Mann! Ich bin die rechts. Mit gaaanz langen Haaren!
Weniger schön war, dass es auf dem Gelände irgendwelche Pflanzen gab, gegen die ich hochgradig allergisch war. Eines Nachts bin ich aufgewacht, weil ich keine Luft mehr bekommen habe. Im Badezimmerspiegel sah mich dann ein völlig zugequollenes Gesicht an. Mein Körper war übersät mit Quaddeln. Zum Glück gab es eine Krankenschwester im Hotel. Am schlimmsten fand ich nicht die Calciumspritze, sondern dass ich meine Eltern wecken musste und mein Vater im Schlafanzug in die Rezeption gerannt ist. Und dann standen alle um mein Bett rum. Hoch not peinlich für eine Teanagerin. 20 Minuten nach der Spritze war der Spuk vorbei.