EBER - STEIN - CHEN
10.000 Schritte In Nebel Und Regen
Es war laut in der Nacht. Ein ständiges Kommen und Gehen. Der Parkplatz wurde nie richtig leer. Ich habe schlecht geschlafen und bin dann gleich losgedüst.
Das grosse Highlight war die Überquerung des 'Firth of Forth' auf der Xing Bridge.
Sie steht zwischen South Queensferry in Lothian und North Queensferry in Fife und ist die dritte Forth-Querung bei Queensferry, neben der Forth Road Bridge, einer Straßenbrücke von 1964, und der Forth Bridge, einer 1890 eröffneten Eisenbahnbrücke.
Die drei Brücken nebeneinander könnten unterschiedlicher nicht sein.
Die Xing Bridge ist natürlich die elegantesten.
Ihre weissen Schrägseile sind schon von weitem zu erkennen.
Die Baukosten betrugen 790 Mill. £
Sie hat eine Länge von 2933 m und der Bau musste oft wegen schlechter Wetterverhältnisse unterbrochen werden. Besonders starker Wind machte die Ausführungen oft unmöglich.
Gelandet bin ich dann auf dem Parkplatz vom Naturkundezentrum Loch Leven.
Das Zentrum ist zwar geschlossen, die Toiletten sind aber offen und am Automaten kann ich eine Übernachtung mit 15 £ bezahlen.
Ausserdem kann ich endlich meinen Müll getrennt entsorgen.
Ich fahre ja schon ein paar Wochen meine gelben Säcke spazieren, weil ich nicht wusste, wohin damit.
Loch Leven ist eine riesige offene Wasserfläche und beherbergt mehr brütende Enten als irgendwo sonst im europäischen Binnenland.
Hier kann man die stille Beharrlichkeit von Reiherenten und Krickenten, die nach Futter suchen bobachten.
Grosse Schwärme überwinternder Wildvögel lassen sich leicht beobachten und bestaunen.
Das duftende Weihrauchgras und zahlreiche Orchideensorten sind natürlich nur im Sommer zu bemerken.
Natürlich mussten auch wieder ein paar Geocaches dran glauben, aber vor allem wollte ich meine 10.000 Schritte absolvieren, um nicht zu rosten.
Heute ist mir das allerdings schwer gefallen. Es regnete immer wieder und im Bauch der Dicken ist es so schön gemütlich. 😀
An seiner breitesten Stelle misst Loch Leven etwa 3,5 Kilometer bei einer Länge von maximal 5 Kilometern. Er weist dabei eine Fläche von 16,1 km² und einen Umfang von 16 km auf.
Loch Leven besitzt mehrere kleine Zuflüsse. Einziger Abfluss ist der Leven, der im Südosten den See verlässt und nach 26 km in Leven in den Firth of Forth mündet über den ich ja gerade gekommen bin.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden ein Kanal gegraben, um den Wasserspiegel des Sees zu senken und dadurch Acker- und Weideland zu gewinnen. Installationen zur Regulierung des Abflusses errichtet sind heute noch in Betrieb.
In Loch Leven gibt es mehrere Inseln, von denen die etwa einen Kilometer lange und 500 m breite St Serf’s Island im Südosten des Sees die größte ist.
Auf Castle Island liegen die Ruinen von Loch Leven Castle, in dem Maria Stuart, Königin von Schottland, im Sommer des Jahres 1567 festgesetzt wurde. Ihre Flucht gelang im Frühling 1568.
1964 wurde Loch Leven unter Naturschutz gestellt.
Am Nordufer stehen die Orwell Steine.
Dieses Megalithpaar steht auf einem abgeflachten Hügel nahe der Nordküste von Loch Leven.
Sie sind von der Straße aus gut sichtbar, wirken aus dieser Entfernung jedoch nicht besonders beeindruckend. Aus der Nähe sind sie mit einer Höhe von etwa 3 und 2,2 Metern (ca. 9 Fuß 8 Zoll und 7 Fuß 6 Zoll) beeindruckend kräftig.
Sie unterscheiden sich auch deutlich im Charakter: Der westliche Stein ist sehr eckig und gezackt, der östliche Stein ist glatt und rund.
In den 1960er Jahren wurden beide Steine einbetoniert, einer davon war eingestürzt. Gleichzeitig wurde eine Ausgrabung durchgeführt und in der Nähe der Steine wurden mehrere Brandbestattungen gefunden.
Wir sind ein bisschen nass und ziemlich dreckig zum Wagen zurück gekehrt.
Zum Glück konnte ich Kalle in den warmen und ordentlichen Toilettenräumen waschen.
Hat ihm zwar nicht gefallen, da musste er aber durch!
Mir sind nur super freundliche Leute begegnet und da trägt Kalle sicher zu bei.
'Your dog is so cute!' höre ich immer wieder.
Auf dem Rückweg habe ich auch hier eine ganze Tüte voller Müll gesammelt.
In allen Getränkedosen (4Stück) war eine tote Maus!
Ob die am Restalkohol abgenippelt sind oder aus der engen Öffnung nicht mehr rausfanden weiss ich nicht?
Ich habe mir und den Lesern des Blogs hier ein Foto erspart.
Fundstück Des Tages
Mit Katzenhalsband und Handschellen bin ich ja jetzt richtig gut gerüstet!
Bei meiner langen Aufzählung zu Beginn dieser "Fundstücke des Tages"- Serie zur Ergänzung der Reiseberichte, habe ich die ganzen Mützen, Schals, Loops, Stirnbänder, Ohrenschützer und kompletten Handschuhpaare vergessen, die inzwischen fein gewaschen meinen Schrank füllen.
Ich denke mir das nicht aus, ich schwöre!
Heiliges Indianerehrenwort!
