Pillen Für Kalle

Ein bisschen Autobahn, ohne Traktoren, viel Landstraßen und eine wunderbare Pause ganz alleine in einem restaurierten Scheunenvirtel. 

Das ist die Kurzfassung des Tages.

Heute war der Fokus auf den Abend verlegt. 

Kalle brauchte die Wurmkurpillen, bzw. die Unterschrift vom Veterinär, sonst lassen sie uns nicht nach England rein.

Die Bandwurmbehandlung darf nicht jünger als 24 Stunden und nicht älter als 120 Stunden sein.

In Nordhorn waren sie sehr freundlich in der von Frauen geführten Praxis. Ich musste nicht lange warten und Kalle hat sich die Pille mit Leckerchen aus der Tube schmecken lassen.

Jetzt sind wir gerüstet.

Interessant war auf dem Weg aber noch meine Pause im restaurierten Scheunenviertel in Harpstedt.

Die Geschichte des Scheunenviertel in Harpstedt

Nach einem Abbrand im Jahr 1739 wurde im Zuge des Wiederaufbaus das Dorf neu strukturiert jedoch mit zu geringer Größe der neuen Hofstellen. Da jedoch große Allmendeflächen in der Heide für Schafhaltung genutzt wurden, erlaubte der Magistrat, auf diesen Flächen Scheunen und Ställe zur Unterbringung von Schafen und Futtervorräten zu errichten. Diese Scheunen nannte man auch Koeben (Koben) oder in der Mehrzahl „Koems“. Das heutige Koems-Gelände an der Straße nach Wildeshausen bildete mit 31 Scheunen und Schafställen (Stand 1898) den größten Komplex von ursprünglich insgesamt drei Scheunenvierteln. Sie standen zunächst frei in der Landschaft. Der heute unter Denkmalschutz stehende Baumbestand wurde um 1850 zum Windschutz der Gebäude angepflanzt.

Im 19. Jahrhundert ging die Schafhaltung zurück und durch den Strukturwandel der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert wurden die Scheunen dann vollkommen überflüssig. Sie waren dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 1980 erkannte das Harpstedter Offizierscorps des Bürgerschützenfestes, dass der Ort für solche und andere Feierlichkeiten einen größeren Saal benötigte. Das Corps verwendete die Erträge aus den Schützenfesten, um die ehemalige große Gemeinschaftsscheune zur Schafunterbringung, den „Koems“, als Saal herzurichten. Zu diesem Zweck gründete man 1983 die „Fördergemeinschaft Koems e.V.“. Ab 1990 wurde die Sanierung des Saales und zweier kleiner Scheunen mit finanzieller Hilfe der Gemeinde Flecken Harpstedt in Eigenleistung begonnen. Sie sind nun für Privatpersonen für Feste aller Art zu mieten. Nach dem Abschluss der Arbeiten stellten die Besitzer der übrigen Gebäude nach und nach diese zur Verfügung, um auch sie umzunutzen. Wiederum in ehrenamtlicher Arbeit bewahrte man die verfallenen Scheunen vor dem Abbruch. In ihnen sind heute Ausstellungen zum historischen Leben in Harpstedt untergebracht.

Natürlich ist zu dieser Jahreszeit kein Brotduft der über das Gelände wabert zu bemerken. 

Bei dem miesen Wetter waren wir 

ganz alleine auf dem sehr gepflegten Gelände.

In den Sommermonaten gibt es nicht nur private Veranstaltungen, sondern auch Ausstellungen, Vorführungen zum Brotbacken und anderen Handwerkszünften und beliebte Events.

Wir konnten alles in Ruhe ansehen und die Bewegung hat meine Lendenwirbel schön entspannt.

Autofahren ist nicht gut für meinen Rücken.

Ein paar Geocaches waren Beifang.