Riesenwaden Und Andere Kleinigkeiten

Beverly Minster
Beverly Minster

Heute morgen habe ich mich umgesehen und festgestellt, dass ich irgendwie auf einem privaten Campingplatz gelandet war. Ein paar Rasenstücke, der Rest Schlamm. 

Besonders um mich rum. 

Gestern hatte mir noch ein netter Mitcamper beim Einparken geholfen und heute kam gleich morgens jemand, um mich zu fragen, ob ich reserviert hätte. 

Nee, natürlich nicht.

Da stand für mich dann aber schon fest, dass ich mich bald verkrümeln werde.


Aber der Hund muss raus.


Ein Adventure  Cache rund um das enorme Münster, weithin sichtbar, hat mich dann angelockt.

Einmal rundherum fünf Fragen beantworten und das Bauwerk bewundern war die Aufgabe.


Aus Wikipedia:

"Seit über 1300 Jahren gibt es auf dem Gelände des Beverley Minster eine christliche Gemeinde. Die erste Gemeinde wurde von John, Bischof von York – dem späteren Heiligen John von Beverley – gegründet. Später wurde an dieser Stelle eine normannische Kirche errichtet, gefolgt von der heutigen gotischen Kirche, die sich durch die drei wichtigsten gotischen Architekturstile entwickelte. Das Münster wurde nach 1548 auf den Status einer Pfarrkirche herabgestuft, als es aufhörte, eine römisch-katholische Kirche zu sein. Die Instandhaltung des Gebäudes wurde vernachlässigt, aber sein Einsturz wurde durch Restaurierungsarbeiten verhindert, die im 18. Jahrhundert begannen und bis heute andauern."


Innen gibt es wunderbare Buntglasfenster und im Februar wird ein Lichtkünstler die ganzen Farben in Szene setzen.

Die Orgel
Die Orgel

Es ist ein imposanter Bau, innen wie aussen.

Was für eine baumeisterliche Meisterleistung! 

Wenn es regnete haben die Steinmetze die Steine unter einem Dach bearbeitet und die Figuren geschnitzt. Jeder Stein trägt die Signatur desjenigen Steinmetz, der ihn gefertigt hat. 

Nicht nur aus Stolz wurde signiert, sondern aus Notwendigkeit, wurden die Handwerker doch nach ihrer Stückleistung bezahlt. So konnte niemand einen Stein als sein Werk ausgeben, der ihn nicht auch wirklich behauen hatte.


Anfang Dezember haben Jethro Tull (ja, Ian Anderson lebt offenbar noch. Jahrgang 1947) ein Weihnachtskonzert in diesem Münster gegeben.  

Da wäre ich gerne dabei gewesen.

Die Querflötenmaltretierung von Anderson ist legendär.

Auch stand er früher bei Konzerten immer wie ein Storch auf einem Bein.

Ein ehemaliges Hospital
Ein ehemaliges Hospital

Mit dem Wächter des Münsters habe ich mich länger unterhalten.

Er hat mir empfohlen, die Strasse nach Malton zu nehmen.


Beim Rausgehen hat Kalle wieder neue Kontakte geknüpft. 

Ein Ehepaar hat gefragt, wie der süsse Hund heisst. Dann sprach der Mann ein paar Sätze auf Deutsch mit mir. Er sei früher mal in der Armee in Kaiserslautern stationiert gewesen.

Er hat sich darüber aufgeregt, dass die deutsche Regierung mit den Armeegebäuden so wenig angefangen hat. 


Den Golfplatz, ja, den haben sie eingezäunt und einem Golfclub übergeben, aber alle anderen Gebäude würden sich selbst überlassen sein. Er hätte sich das vor ein paar Jahren mal angesehen. 

Dabei waren die Häuser sehr gepflegt und völlig in Ordnung gewesen bei der Übergabe. 

Er fand das sehr schade.

Kann man ihm nicht verdenken.

Ich bin dann tatsächlich Richtung Malton gefahren. Landschaftlich wunderschön. Weit ausgedehnte Weiden und Felder, meist mit Hecken umgeben, sog. Knicks.


Wikipedia 

"Wallhecke (auch KnickKnickeKnicksÖver oder Öwer) ist eine Bezeichnung für von Gehölzen bewachsene, meist künstlich errichtete Erd-Stein- oder Torfwälle in Mitteleuropa. Sie sind als Einfriedung und Grenzmarkierung weit verbreitete landschaftsprägende Elemente der Kulturlandschaft. Die durchschnittliche Höhe eines Walls beträgt etwa einen Meter, die durchschnittliche Breite bei Erdwällen etwa zwei Meter."


So, jetzt weiss jeder Bescheid. 


Hier sind der Bewuchs häufig akkurat beschnitten Hecken, nur selten wild wuchern. Kilometerlang.

Sie müssen dafür Maschinen haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Alma Farm
Alma Farm



Eines meiner Enkelschätzchen heisst Alma.

Da bin ich sogar nochmal zurück gefahren, um das Foto zu machen.

Ehrensache!




Hole of Horcum
Hole of Horcum


Zur Nacht gelandet bin ich auf dem Parkplatz vom Hole of Hocum.

6,50 £ für 24 Stunden Parkgebühr habe ich per App gezahlt.


Das riesige Loch gleicht einem überdimensionalen Amphietheater und ist durch Erosion entstanden.



Die Waden von Wade ( sprich: Waid)
Die Waden von Wade ( sprich: Waid)


Natürlich gibt es eine Legende dazu,  die mir viel besser gefällt:


Wade, der Riese, hat das Loch geschaffen. Er hat sich so sehr über seine widerspenstige Frau geärgert, dass er eine Handvoll Erde aufhob (wodurch das Loch entstand), um es auf seine Frau zu werfen.


Und wenn das nicht die Wahrheit ist, dann ist es gut gelogen!

😉


Fundstück Des Tages


Das Fundstück des Tages ist mal wieder besonders brauchbar. Leicht, unverwüstlich und gut zu reinigen!

Eine Edelstahltrinkflasche!


Sie lag unter dem Fahrradständer, an dem ich Kalle fest gemacht habe, als ich in das Münster ging.

Da durfte er nicht mit rein.


Und ja, ich habe einen Topf mit Allium tuberosum (Schnittknoblauch) an Bord. 

Ich habe IMMER eine Pflanze mit.