Wassermassen

In der Sackgasse steht die Dicke zwar ein bisschen mit der Schnauze auf der Strasse, aber das macht nichts, ist ja nur Anliegerverkehr und die sind alle furchtbar nett.

Die Nachbarin hat für meine Gastgeber einen Parkplatz geopfert und der von gegenüber schert sich nicht drum, dass er jetzt beim Ausparken ein bisschen mehr kurbeln muss.

Die kreischenden Möwen haben mich geweckt, aber es war in der Nacht absolut ruhig.

Dafür habe ich den Zeitungsjungen zu Tode erschreckt, denn er hat laut Musik auf dem Handy gehört, als er die Zeitung durchsteckte. Da habe ich mal eben die Tür aufgerissen und einen guten Morgen gewünscht! 

Ich bin ein Kinderschreck! Buuuuh.

Von hier aus kann man das Meer 🌊 rauschen und die Wellen hören.

Gleich hinter den Häusern an der Stirnseite fällt das Gelände steil ab und dann kommt das Meer.

Wir fahren zu einem Strand. Unterwegs erscheint ein eigenartigen Himmel. Sehr kalte Luftschichten treffen auf Regenwolken und lassen das Wasser kristallisiert und in diesen Eiskristallen bricht sich sie Sonne.

Am Strand haben die Wassermassen und die Stürme der letzten Wochen Betonklötzer zur Uferbefestigung frei gespült und eine Unmenge an Sandstrand einfach ins Meer getragen. 

Bäume sind entwurzelt und Strassen unterspült worden.

Trotzdem ist der Strand faszinierend. Glatt geschliffene Steine und winzige Quallen liegen herum.

Kalle weiss mal wieder nicht, wo er zuerst schnüffeln soll.

Für Lunch suchen wir den Metzger des Vertrauens auf.

Covid ist hier schon wieder allgegenwärtig und so stehen wir Schlage, damit nicht so viele Leute gleichzeitig den winzigen Laden bevölkern.

Im Schaufenster stehen zahllose Ehrenpreise für Fleisch- und Wurstwaren, die der Metzger abgeräumt hat.

Kalle kriegt vom Metzger einen riesigen Knochen geschenkt und ist damit völlig überfordert.

Erst kann er gar nicht glauben, dass der für ihn sein soll. Kuckt mich immer an, um sich zu vergewissern,  dass es ok ist. Dabei fängt er vor Aufregung an zu zittern.

Dann versucht er dem Monstrum bei zu kommen. Ist aber nicht so ganz einfach, schliesslich hat man ihm gerade erst vor wenigen Wochen sechs Zähne aus dem Unterkiefer gezogen.

Er zerrt und zuppelt dran rum und saut sich so richtig ein.

Kalle ist jedenfalls im 7. Knochenhimmel.

Vor dem Fünf-Uhr-Tee gehe ich runter zur Hauptstraße und weiter in das Fischereiviertel.

Die Häuschen mit ihren vorgebauten Terrassen sind so liebevoll gestaltet. 

Blumenkübel, selbst gebaute Gartenmöbel und viel Kreativität gibt es zu entdecken.

Ich glaube, in das Schottland könnte ich mich auch verlieben.

Auffällig ist auch, dass einem die Menschen ausgesprochen freundlich begegnen. 

Entgegenkommende schauen einem ins Gesicht, 😃 lächeln, grüßen, machen manchmal eine Bemerkung (ja, ja, meist über Kalle) und sind offen für eine Antwort oder einen Scherz. 

Wie könnte es auch anders sein, ich habe schon drauf gewartet, keine Reise ohne eine Fund Mütze.

Ich habe nur gefundene Mützen im Kleiderschrank!

Diesmal eine von Lidl. 

Aber ist ja egal. 

Auch einem Geschenk vom Universum schaut man nicht ins Maul....oder so ähnlich. 

Ausserdem habe ich die Farbe noch nicht! 

Und zu meiner Überraschung roch die Mütze richtig gut! 👍