Ausruhn Vom Nichtstun

Wenn ich was hasse, dann zum Nichtstun verdammt zu sein. Ich kann nicht raus, nicht weit jedenfalls, mein Kopf brummt und ich bin immernoch fertig mit der Welt.

Schlafen geht auch nur in Etappen, weil ich einfach nicht müde bin. Hab ja nix gemacht.


Schöne Fotos gibt's auch keine.


Aber Gedanken kann ich mir machen, wenn auch mit Mühe.


Krank alleine im Camper und dann noch fern der Heimat. Für viele eine Horrorvorstellung.

Natürlich habe ich mir vor meiner ersten Reise dazu auch meine Gedanken gemacht und bisher ist ja auch der 'Ernstfall' nicht eingetreten.


Diese Jahr hat es mich also erwischt. Und dann auch noch mit Corona. Na, besten Dank auch.


Die Realität ist aber ganz anders, als sich manche das vorstellen.

Alleine sein heisst ja immer auch eigenverantwortlich, selbstbestimmt und selbstständig zu sein.


Ich stelle fest, dass ich keine Zeit und Energie auf Selbstmitleid verschwende. Hätte doch auch keinen Zweck, ist ja keiner da, der mich in meinem Drama bedauert. Das spart Kraft, die für Heilung nötig ist. Es gibt auch niemanden, der mir mit seiner Fürsorge und Betuddelei auf die Nerven geht.


Ich esse nichts, bloß weil sich jemand die Mühe gemacht hat, mir was zu kochen, obwohl ich gar keinen Appetit habe. 

Kriege ich Appetit, reicht meine Kraft offenbar auch aus, mir was zu richten.

Mir ist natürlich klar, dass es ein bisschen klingt, als würde ich im Wald pfeifen, weil ich ja tatsächlich niemanden habe, selbst wenn ich wollte.

Allerdings war das bei mir auch schon so, als mein Mann noch lebte. 


Und nein, ich habe kein Thema mit annehmen können. Kann ich gut. 

Aber eben alles zu seiner Zeit.


Hier, in der Britischen Pampa, auf einem Parkplatz in Strassennähe, bin ich froh, wenn ich in Ruhe gelassen werde.


Das ist sicherlich von Mensch zu Mensch verschieden, aber ich rede ja hier von mir.


Jetzt freue ich mich wieder auf mein Bett und dass es morgen endlich weiter geht.



Fundstück Des Tages

Nein, es ist kein Fake, nichts was ich vor lauter Langeweile konstruiert habe. Ich schwöre!


Ich bin ja jetzt hier auf dem Parkplatz mit Kalle x-Mal auf und ab gegangen. Der denkt längst, ich bin nicht mehr ganz sauber!

Direkt vor der Aufbautür heute morgen zwischen den nassen Blätter was silbernes. Ich denke erstmal an so ein größeres Stück Konfetti, bücke mich aber trotzdem, wie immer.

Siehe da, die Ergänzung zum Tafelsilber!

Ein Teelöffel!


Natürlich kein Silber, sondern Edelstahl. Wäre ja noch schöner!