Emotion, Intuition, Illusion

Abschied von Arbroath
Abschied von Arbroath

Mal wieder Abschied nehmen. 

Ist immer schwierig, besonders wenn es eher unwahrscheinlich ist, daß es nochmal ein Wiedersehen gibt.

Hat sowas Endgültiges, dieser Abschied.

Mein Herz ❤️ funktioniert aber anders. Ich denke die ganze Zeit, wie gut es doch ist, dass ich mich auf den Weg gemacht habe!

Wie gut ist es doch, dass ich in Arbroath war.

Wie gut ist es doch, Renate und Robert wiedergesehen zu haben.

Das ist auch der Zauber, der dem im Abschied liegt (frei nach Freund Rilke). 

Wäre ich nicht gefahren, gäbe es keinen Abschied. 

Alles hat seinen Preis. 



Simon und sein LPG Rüssel
Simon und sein LPG Rüssel

Ich wollte ja noch unbedingt LPG Gas tanken, weil eine Flasche leer ist und auch hier gilt die Devise: Tanke LPG Gas, sobald du eine Tanke findest, nicht wenn alles leer ist. 

Diese Tanksäulen sind hier nämlich eine Rarität.

Und just in dem Moment, als ich mich auf den Weg machen will, die einzige LPG Tanke im Umkreis von 100 km aufzusuchen, fällt mir auf, dass Tante Google sagt, die ist heute zu!

Heute ist Samstag.


Hmmm....und dann machte sich so ein komisches Gefühl breit und mein Bauch sagte eindeutig "fahr trotzdem hin!"


Und tatsächlich! Simon war in seiner Werkstatt, wie meistens am Samstag Vormittag und hat mir Gas gekauft.

Ich hätte ihn beinahe geküsst!


Ich schreibe bei Google eine gute Bewertung.


Mit tollen Empfehlungen von Robert ausgestattet, war mein erstes Ziel Dunnottar Castel.


Dunnottar ist viel mehr als nur eine topografische Kuriosität. Dieser Felsen und die prächtigen Gebäude darauf waren Zeugen eines Großteils der reichen und tragischen Geschichte Schottlands.


Das Castel klebt förmlich auf dem Felsen und ist weder von der Seeseite, noch von Land aus einnehmen. 

Die Festung kann man nicht stürmen.

Aber aushungern. Die Zufahrtswege blockieren und dir Burg von der Versorgung abschneiden. Das ging.

Irgendwann waren die Vorräte zuende und es drehte der Hungertod. 

Vom Feind abgeschlachtet zu werden ist allerdings auch keine sinnvolle Alternative.


Wer mehr darüber wissen will, kann dem Link hier folgen.


https://www.dunnottarcastle.co.uk/history


Ich lasse mal die Bilder für sich sprechen, denn sowohl die Schlossruine, als auch der Blick von dort oben waren atemberaubend.


Der Wettergott war heute mal freundlich gesonnen.

Kalt aber schön!


Mit der Dicken zu der Burgruine zu kommen war allein schon ein Abenteuer.

Es sind immernoch zahlreiche Strassen wegen Überschwemmungen gesperrt und alle Nase lang gab es eine Umleitung.

Die Felder und Weiden neben der Strasse waren höufig komplett abgesoffen.

Die Burg-Kapelle
Die Burg-Kapelle

Vermutlich kann man hier im Sommer kaum treten, weil es vor Touristen nur so wimmelt. Jetzt, im Winter, waren es auch noch zahlreiche Besucher, aber die verteilten sich und die Begegnungen hielten sich in Grenzen.

Covid ist ja hier wieder ganz gross im Kommen.

Was für eine Aussicht!
Was für eine Aussicht!

Auf dieser Burg wurden lange Zeit die Insignien der Krone Schottlands aufbewahrt. Also Krone, Zepter, Schwert und so.


Bereits 900 n.Ch. lebte und starb durch Wikingerhand König Donald II. von Schottland. Danach wurde die Burg das erste Mal zerstört




Als alte Mosaiktante fasziniert mich natürlich das Pflaster aus Flusssteinen.

Überhaupt könnte ich mir hier die Taschen mit den runden, glatt geschliffenen Ateinen voll stopfen.

1562 besuchte Maria Stuart das Schloss zum ersten Mal. Zwei Jahre später kehrte sie zurück und verbrachte dort im September 1564 zwei Nächte.


Na, wer eiss, was sie da gemacht hat....

Sie war ja wohl auch kein Kind von Traurigkeit.

Hier sehe ich das erst Mal so richtig klassischen englischen Rasen. 

Wenn es doch bloß nicht so matschig wäre.

Nach ausgiebigem Lunch, ich habe ganz viel Obst, Gemüse und die Reste des Räucherfischs mitbekommen, ging es weiter Richtung Aberdeen.

Ich habe mich mal wieder auf einem richrig grossen Supermarktparkplatz breit gemacht und bin erstmal zur Strandpromenade.


Rechts das tolle Meer und links ein Vergnügungstempel am anderen.

Indoorspielplatz für die Kleinen, Daddeltempel und Zockerbuden für die Grossen.

Vergnügungsparks mit Meerblick, als wären Wind, Wellen, Wasser und Sand nicht genug Vergnügen.

Ich bin auf der Strandpromenade lang gelaufen, habe ein paar Caches gemacht,  aber mich nicht besonders wohl gefühlt.

Der Steand war dreckig. 

Der viele Regen und die Stürme haben Wellen geschlagen undden Spülsaum ganz nach oben gedrückt.

An einigen Stellen ist der Strand mit Plastikzeug übersät, an anderer Stelle wurden Unmengen von Zreibholz angespült.


Die Caches waren langweilig. Magnet PETling unter der Sitzbank, ein ums andere Mal.

Allerdings sind die Bänke interessant. 

Das war mir schon so manches Mal aufgefallen, dass eigentlich alle Bänke, ob in England oder Schottland, gespendet sind und kleine Gedenktafeln tragen.

An anderen sind Kränze oder Blumen hinterlegt.

Zur Erinnerung an einen lieben Menschen, der gerne hier gesessen hat, die Aussicht genossen hat und mit der Bankspende irgendwie weiter lebt und nicht vergessen wird.



Nach fünf langweiligen Geocaches hatte ich die Nase voll und bin zurüAuto.m Auto. Kalle eingesperrt, noch ein paar Kleinigkeiten besorgt und dann nichts wie weg.


20 Meilen weiter, mehr im Landesinnern, hat mir Tante Google einen ruhigen Parkplatz mit guten Bewertungen versprochen.

Also nichts wie hin.

Fundstück Des Tages


Das Fundstück des Tages ist eigentlich nicht meins.

Kalle hat es gefunden. Also Ehre, wem Ehre gebürt!

Ein grünes Gummibärchen!

Allerdings muss Frauchen das angesabberte Teil heim tragen. Kalle holt den Ball, liefert ihn auch brav ab, trägt ihn aber nicht heim.

Ausserdem haben da Jugendliche gerade mit Chipstüten geraschelt und somit ist alles andere unwichtig. Kalle steht da und macht den Kids schöne Augen.

"Nix da! Kommst du her! Aus, Kalle!"

Da hilft nur Leinenzwang.