Seegang Und Seegang

Mein Übernachtungplatz
Mein Übernachtungplatz

Das war wirklich eine wilde Nacht!

Sturmböen mit fat 30 MpH sind um die Dicke rum und drüber hinweg gefegt. Es hat geschaukelt wie auf einem Boot.

Sagte ich schon einmal, dass ich nicht seefest bin?

Zwischenzeitlich musste ich raus - sowieso mit Kalle - weil mir richtig schwumerich wurde. 

Draußen war auch nicht wirklich erbautlich. 

Ich konnte kaum gegen den Wind anlaufen und Kalle flogen seine eigenen Ohren um den Kopf.

Allerdings konnte ich feststellen, dass ich wenigstens nicht mit der Breitseite im Wind stand, sonder schön schmal und schnittig. Schwacher Trost.

Ich bin jedenfalls alle halbe Stunde aufgewacht, weil die Dicke eindeutig unter Alkoholeinfluss stand und am wanken war! 😉


Kein ein stehendes Wohnmobil, das locker vier Tonnen auf die Waage bringt vom Wind umgeschrieben werden? Wie stark muss der dann sein?


Die Dicke hat jedenfalls nicht mal ein Bein gehoben! 

Mein Fels in der Brandung! Schwankende, aber unerschütterliche Heimstatt meiner ängstlichen Seele.

Wattn Schmalz!

Sonnenaufgang beleuchtet das Loch vom Wade
Sonnenaufgang beleuchtet das Loch vom Wade

Die unruhige Nacht wurde mit einem genialen Sonnenaufgang 🌄 belohnt!

Eigentlich wollte ich die Wanderung ums Loch rum machen, aber sieben Meilen (mehr als 11 Kilometer) über drei Stunden sind zu viel für meinen alten Kalle (und mich heute auch).


Also bin ich weiter gefahren und war wirklich verblüfft, wie die Landschaft sich auf einen Schlag verändert hat. Das hatte ich gestern noch gar nicht so mitgekriegt. 

Weideland, wohin das Auge blickt, aber plötzlich sehr hügelig mit Gefälle und Steigungen von manchmal 20%. Gut ausgebaut alles. 


Und dann komme ich über eine Kuppe und sehe das Meer und davor Whitby, eine Stadt direkt am Meer.

Es ist noch recht früh, so dass ich 1,5 Parkplätze an der Marina blockieren kann. Rechts und links traut sich auch keiner mehr hin.

Die Dicke ist halt vollschlank. Parkgebühr 5,50£ mit Karte gezahlt, für vier Stunden. 


Es sind schon reichlich Touristen da, aber keine aus Deutschland.

Habe überhaupt noch keine Deutschen getroffen. 

Kann so bleiben.



Hafen
Hafen

Ich wandere auf den Spuren von Adventure Caches, kriege nicht alle Stationen zusammen, aber das macht gar nichts.

Ich sehe viel, steige 199 Stufen rauf zur Kirche und genieße den Ausblick.

Whitby Walk with Heritage
Whitby Walk with Heritage

Insgesamt neun Figuren gehören zum Whitby Walk with Heritage.


Die lebensgroßen Kunstwerke stammen aus der Hand der grossatigen Bildhauerin Emma Stothard und erzählen an ihren jeweiligen Standort etwas über die Geschichte der Fischerei in Whitby.


Wermehr wissen will, dem empfehle ich den link mit ausführlicher Beschreibung auch in Deutsch.


https://www.visitwhitby.com/blog/whitby-walk-heritage-trail/

Whitby ist eine Kleinstadt in der englischen Unitary Authority North Yorkshire. 

Sie befindet sich im Nordosten der Grafschaft an der Mündung des River Esk in die Nordsee und ist ein bedeutender historischer Küstenort. 

Früher, so sagt man, war die einzige Strasse, die zum Fischerort Whitby führt die See.

Auf der Landseite war lediglich Moorlandschaft, die nicht durchquert werden konnte.

Erst 1764 wurde die erste Strasse gebaut.


Whitby ist eine Mischung aus Harry Potter Kulisse und der Zeit von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Irgendwie das absolute Klischee einer Englischen Kleinstadt.

Verwinkelte Gassen, Durchschlupfe (natürlich früher von Schmugglern benutzt, heute von Geocachern), kleine Läden mit allerlei Schmuck, Leckereien (Fudge, Scones, Pastries ....), Klamotten (viel 2. Hand zugunsten vom Tierheim, der Erforschung von Herzkrankheiten oder Deressionen), Fish and Ships und natürlich Daddelbuden mit reisserischer Aufmachung.

Alles da.

Ich bin froh, dass ich kein Bargeld dabei habe....und führe mich nicht in Versuchung.

Am Fuße der 199 Stufen, die zur Abtei führen, befindet sich die Church Street (früher bekannt als Kirkgate), deren gepflasterte Straßen und viele Cottages und Häuser aus dem 15. Jahrhundert stammen, als die zahlreichen engen Gassen und Höfe als Fluchtwege dienten. Schmuggler und Jugendbanden wurden von Zöllnern gejagt, die ihnen dicht auf den Fersen waren. 

Die Ursprünge der Church Street lassen sich jedoch noch weiter zurückverfolgen, denn bereits im Jahr 1370 wurden Wohnhäuser am Fuße der Abteitreppen dokumentiert.


Kalle mit Vorfahren
Kalle mit Vorfahren

Bram Stoker übernachtete im späten 19. Jahrhundert in einem Gästehaus in Royal Crescent und ließ sich von Whitby Abbey und der Umgebung für seinen berühmten Roman „Dracula“ inspirieren.


Tatsächlich zeigt der Roman, wie Dracula in Gestalt eines schwarzen Hundes an Land kommt und vor der Küste von Whitby Schiffbruch erleidet. 


Die Dracula Society und eine Reihe von Fans des Romans reisen jedes Jahr im April und November für ein paar Tage nach Whitby, um der Figur zu gedenken. 


Sie kleiden sich in historischen Kostümen, während sie durch die Stadt schlendern, und es scheint fast so, als ob Whitby jedes Jahr für diese paar Tage in die Vergangenheit gereist wäre.


Ich habe keine Blutsauger gesehen. Nur riesige Spinnen




Fundstück Des Tages

Historisches Fundstück
Historisches Fundstück

Heute habe ich etwas ganz Besonderes gefunden.

Eine Landkarte!

Sie ist aus Papier, das ist das Zeug für das Bäume abgeholzt werden.

Man kann stundenlang darauf rumwischen, swipen oder tippen und es verändert sich gar nichts. 

Es gibt keinen Link dafür und man kann sie auch nicht abspeichern, sondern nur in die Tasche stecken. 

Ist das nicht ein grossartiger Fund!