Zurück An Die Küste

Ich bin mal wieder eingesperrt, aber diesmal nicht versehentlich. Um 20:30 Uhr  waren gestern alle Autos verschwunden, die Schranke zu und nur noch die Dicke auf dem Parkplatz.


Die Ausfahrt ist mit so einem Nagelstreifen gesichert. Raus ist kein Problem, rein geht nicht, kriegt man platte Reifen.

Also war die Nacht sehr erholsam.

Heute morgen bin ich entlang der Schleusen gelaufen und nicht wie gestern an den Staubecken.


Ist schon erstaunlich, was sie damals geleistet haben. Lediglich mit Manpower tausende Kubikmeter Erde bewegt und riesige Holztore zusammen gesetzt, die das Wasser aufhalten mussten.

Noch erstaunlicher ist ja, wie schnell sich die Natur das Terrain zurück erobert.

Farne und Moose bedecken die Konstruktionen. 

Rundum habe sie gerade die größeren Bäume entfernt. Es hat eine verwunschene Atmosphäre, an den schmalen Staustufen entlang zu gehen. Sie sind tief und enthalten immernoch Wasser.

Bestimmt taucht gleich eine Fee auf.

Nach der Hunderunde habe ich ein Weilchen überlegt, welchen Weg ich nehmen will.


Ich hatte ja quasi Wales mehr oder weniger abgeschnitten, weil ja der Sturm mich ins Landesinneren getrieben hat. 

Jetzt wollte ich zurück an die Küste. Hier hat es inzwischen 12 Grad und kaum noch Wind.


Hit the road.

Die M4 Richtung Westen, mit der Sonne.

An der Spitze von Wales ist auch der Fährhafen zur Überfahrten nach Irland.


Es gibt doch nichts Schöneres, als während der Fahrt zu merken, dass der Hund am kotzen ist. 😞

Heute hatte ich so richtig Sehnsucht nach meiner Waschmaschine!

Irgendwann gehen einem auch die Hundelappen aus.


Das erklärt natürlich auch die Abneigung der heimischen Bevölkerung gegen Wohnmobile, die auf den Strandparkplätzen übernachten wollen. 




Auf einem kleinen, engen Parkplatz bei den Toiletten hinter einem Pub habe ich erstmal angehalten und den Kotzbrocken an die Luft geführt.

Wir haben einen netten Strandspaziergang in Milford Haven gemacht.

Die Fähren nach Irland konnten wir prima beobachten und hatten ein nettes Gespräch mit einem Schatzsucher am Spülsaum, der mit seinem Metalldetektor den Strand abgesucht hat. 

Er hat mir erzählt, dass er tatsächlich einen wertvollen Ring kurz vor Weihnachten gefunden hat.

Als ich ihn später noch bei seinem Auto getroffen habe, hat er mir einen Becher mit Instant Porridge geschenkt. 

Er lebt davon, hat er gemeint.

Dann weiss ich ja schon, was ich morgen frühstücken werde.

An diesem Strand gab es tatsächlich ein paar furchtlos Surfer und Schwimmer.

Neopren machts möglich.


Leider gab es keine Übernachtungsmöglichkeiten für mich.

Überall waren Schilder aufgestellt, dass man auf keinen Fall 'Striktly no' hier über Nacht sehen darf.


Suchbild
Suchbild

Auf meinem kleiner Platz wäre gegangen, hinter dem Pub, aber da war es dann doch zu schräg.


Also bin ich weiter gefahren, immer der Nase nach und an der Küste entlang und zu guterletzt in Haverfordwest gelandet.

Der Parkplatz gehört zu einem Hundeauslauf und scheint ganz ok. zu sein.

Ich verdrücken mich ja immer diskret in irgendein Eck, möglichst unauffällig, mache dann die Rollos zu und das scheint eine gute Taktik zu sein.



Fundstück Des Tages

Passend zum Thema Schatzsuche habe ich eine kleine Schaufel gefunden. Ca. 8cm lang.


Glorreicher heiliger Antonius, du hast die göttliche Macht ausgeübt, verlorene Dinge wiederzufinden.


Heiliger Antonius, was willst du mir damit sagen?

Soll ich mir jetzt mein Grab schaufeln?


Ich wäre ja durchaus bereit, meine gefundenen Gegenstände den rechtmässigen Besitzern wieder zu geben, aber WIE?

Ich schlage dir einen Deal vor: Hilf du ihnen Ersatz für ihre Verluste zu finden und ich werde alles, was ich nicht selber gebrauchen kann brav spenden.

Ischschwöre!