Banff Und Duff

Ich bin gestern noch eine Stunde ungefähr gefahren und musste dann aufgeben. 

Die Schmerzen im rechten Handgelenk waren einfach zu gross, um damit noch lenken und vor allem schalten zu können.

Eigentlich wollte ich ja noch bis Elgin fahren. Aber das war wirklich undenkbar.

Auf der A98, was beileibe keine Auobahn ist, bin ich über eine mehr als 300 Jahre alte Brücke nach Banff gekommen und habe recht bald einen fast leeren Parkplatz neben einem Sportgelände entdeckt und mich da nieder gelassen.

Ob die heute gebauten Brücken auch in 300 Jahren noch stehen? 

Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Handgelenk schonen war angesagt, als Rechtshänderin gar nicht so einfach.

Ausserdem machte sich, als ich endlich wieder eben stand, eine unglaubliche Erschöpfung breit.

Na ja, kein Wunder.

Reichlich spät gab es noch einen furchtbaren Knall, so dass die Dicke wackelte. Das kam von der Strasse und aus den Reden der Fußballer, die nebenan Training hatten, konnte ich entnehmen, dass ein LKW Reifen geplatzt sein muss.

Oben auf der Straße stand auch ein Lastzug mit Warnblinker, der etwas später in eine Nebenstraße eierte. 

Na, immerhin hat er noch mindestens 15 weitere Reifen.

Banff ist eine kleine Gemeinde an der Nordsee, direkt an der Mündung des Deveron. Mit der Nachbargemeinde betreiben sie ein Aquarium, den Skulpturenpark und das Duff House.

Seit dem 17. Jahrhundert hat die kleine Stadt einen Hafen.

Banff diente in den Film 'Lokal Hero' 1983 als Drehort.

Musik Mark Knopfler und Regie Bill Forsyth. Hauptrolle Burt Lancaster.

Vormittags also Gegend erkunden.

Leider steht die wunderbare Gartenanlage zum grossen Teil unter Wasser und Duff House ist geschlossen.

Wikipedia kann dazu einiges sagen:

"Duff House ist ein im georgianischen Stil erbautes Schloss in Banff.

Das Haus wurde von William Duff (alias Lord Braco), in Auftrag gegeben und unter der Leitung von William Adam errichtet. 

Der Grundstein dazu wurde am 11. Juni 1735 gelegt und das Hauptgebäude in seinen Grundzügen bis etwa 1740 erbaut. Jedoch zog sich der Innenausbau sowie die Fertigstellung des gesamten Ensembles bis in die 1760er Jahre hin, wobei der ursprüngliche Plan unvollendet blieb. 

Auch in diesem Zustand bildet Duff House den großartigsten Schlossneubau im frühen 18. Jahrhundert in Schottland. 

Nachdem Lord Braco nicht in Duff House einzog, scheint er es seinem ältesten Sohn, Lord MacDuff, übergeben zu haben, der es bis 1809 bewohnte. 

Die folgenden Earls of Fife lebten ebenso in Duff House, bis es der sechste Graf, der seit seiner Heirat mit Prinzessin Louise, der ältesten Tochter des späteren Edward VII., auch den Titel eines Duke of Fife trug, 1906 den Städten Banff und Macduff übergab. Seither diente es abwechselnd als Hotel, Sanatorium und  Kriegsgefangenenlager und führte die Bezeichnung "Prisoner of War Camp No5".

Am 22. Juli 1940 waren die Besatzungsangehörigen des in den westlichen Zugängen zum Englischen Kanal versenkten U-Boots U 26 praktisch einzige Insassen des Lagers. 

Ein Heinkel He 111 Bomber der Luftwaffe erkannte anhand der Stacheldrahtverhaue und sonstiger Sicherungsmaßnahmen eine militärische Anlage. Da sich die He 111 auf dem Rückflug von einem erfolglos verlaufenen Einsatz befand, entschloss sich der Flugzeugführer, seine vier noch an Bord befindlichen Bomben auf das Duff House zu werfen. 6 deutsche U-Boot Männer und 2 Soldaten der britischen Wachmannschaft fanden den Tod. Es handelte sich um den einzigen militärischen Zwischenfall in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs, bei dem Deutsche von Deutschen getötet wurden ("friendly fire").

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es schrittweise renoviert. Seit 1995 ist es Teil der National Galleries of Scotland. 

Dadurch sind im Haus wieder eine Gemäldesammlung mit Werken von El Greco, J. P. Cuyp, François Boucher und Allan Ramsays Mrs. Daniel Cunyngham sowie Möbel von Thomas Chippendale zu sehen.

1987 wurden die Außenanlagen in das Inventory of Gardens and Designed Landscapes in Scotland aufgenommen. 

Am 22. Juli 2018 wurde der Opfer der Bombardierung durch Enthüllung eines Gedenksteins im Park von Duff House gedacht. Im Rahmen der Andacht sprachen der stellvertretende Lord Lieutenant von Banffshire Andrew Simpson und der deutsche Generalkonsul aus Edinburgh Jens-Peter Voss."

Ein Geocache führt mich durch den Ort auf eine nahe Erhebung mit weitem Blick nach beiden Seiten auf den Hafen, die Stadt und die Klippen.

Leider ist offenbar genau diese Erhebung der Müllabladeplatz oder Sammelplatz vom Bauhof. Jedenfalls ist er verdreckt und hässlich.

Vermutlich dürfte ich gar nicht hier sein, aber ich bin einfach durchs Tor marschiert.

Gegenüber von meinem Stellplatz gibt es ein Beispiel, wie es auch anders geht.

Hier gibt es Mietwohnungen und kleine Cottages, die Betreutes Wohnen anbieten. 

Dazu gehört ein Garten, in dem Privatpersonen Gemüsebeete beackern dürfen. Je nach Möglichkeiten flache Beete oder auch Hochbeete.

Alles ist sehr ordentlich, sauber und gepflegt.

Zu dem Public Garden Projekt gehört auch ein grosses, restauriertes Gewächshaus, in dem Veranstaltungen und Workshops stattfinden können.

Heute ging es meiner Hand etwas besser, so dass ich weiter gedüst bin. Mit Zwischenstop in Elgin.

Elgin deshalb, weil ich Familie in Elgin, Texas habe. 

Elgin, Texas ist eine kleine Schwedische Gemeinde und meine tolle Tante, selbst weit über 80 Jahre alt, forscht nach den schwedischen Wurzeln der Einwohner, schreibt über Historisches und die Familiengeschichte und führt akribisch einen Stammbaum bei My Haritage.

Gelandet bin ich in Leachkin.

Den Platz habe ich auf Google Maps gefunden. Ein einfacher Parkplatz, der hinten ziemlich leer ist.