Niederkommen

Heute vor 36 Jahren habe ich meine älteste Tochter zur Welt gebracht. 

Mit der Hebamme habe ich heute noch Kontakt. Damals mussten wir die Hausgeburt abbrechen, so dass meine Grosse im Krankenhaus zur Welt kam. Allerdings bin ich gleich danach wieder gegangen. Mit meinem Kind und der Plazenta in der Tupperdose.

Das mit den Dosen, ob nun Tupper oder LockLock, begleitet mich noch heute.

Sie ist eine ganz tolle junge Frau, die mich mit drei Enkeltöchtern gesegnet hat.

Gestern Abend habe ich noch mit Kalle einen langen Nachtspaziergang absolviert und mir den Ort ein bisschen angesehen.

Er ist ein Zenteum für Bootsfahrer, die hier den Einstieg in Loch Lomond finden. Die Marina und der Bahnhof bieten im Sommer natürlich einen grossen Vorteil für den Ort.

An der Sauberkeit der Strassen und Parks kann man den finanziellen Stand der jeweiligen Gemeinde oder Stadt ablesen. 

Hier in Balloch kamen heute morgen zwei Typen mit LKW und Zangen und haben den kompletten Park gereinigt, alle Mülleimer gelehrt und waren sehr umsichtig. 

Natürlich hat sich die Insel mit dem Brexit kein Gefallen getan und genau das ist auch abzulesen.

Die meisten Gemeinden können sich Personal nicht mehr leisten.

Die Menschen sind selber frustriert und scheinen häufig kein Interesse daran zu haben ihre Umgebung sauber und nett zu gestalten.

Sie haben zu viele eigene Probleme.

Das ist besonders in den Parks total schade, denn die sind eigentlich das Aushängeschild der englischen Landschafts- und Gartenkultur.

Der Balloch Castle Country Park ist der Inbegriff Britischer Gartenkultur.

Heute morgen bin ich schon um 9 Uhr los, um den tollen Park zu besichtigen und Dosen einzusammeln.

Der Balloch Castle Country Park am östlichen Ende des Dorfes ist reich an Geschichte und war die Hochburg einer der mächtigsten mittelalterlichen Familien Schottlands, der Earls of Lennox.

Die nahe am Ufer gelegene alte Burg wurde um 1238 erbaut und war bis 1390 bewohnt. Von ihr sind nur noch die Anhöhe, auf der einst die Burg stand und die Reste des Burggrabens erhalten. 

Das heutige Schloss, eher ein Herrenhaus im gotischen Stil, wurde 1808 erbaut und befindet sich in dominanter Lage mit Blick auf den See. Leider wird es wohl dem Verdall preisgegeben. Auch dafür ist kein Geld da.

Es ist von Landschaften umgeben, die im 18. und 19. Jahrhundert gestaltet wurden – Zierwälder, offene Parklandschaften, ummauerte Gärten, Baumalleen – alle sollen beeindrucken. 

Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte die Glasgow Corporation Balloch Estate und gründete den Loch Lomond Park. Im Jahr 1980 wurde es zum Balloch Castle Country Park.

Ein im Sommer überaus beliebtes Ausflugsziel. 

Es war richtig toll und der Park bei jeder neuen Kurve eine neue Überraschung.

Ich habe mich mit Hundebesitzern unterhalten, die allerdings gesagt haben, dass sie nur zur kalten Jahreszeit in den Park gehen, weil da nicht so viel los ist. 

Im Sommer sei es unerträglich voll.

Es gibt viele ungewöhnliche Bäume,  die schon mehrere hundert Jahre alt sein dürften, aber auch Neupflanzungen, die von Menschen gesponsert wurden, die damit -ähnlich wie mit den Parkbänken- an ihre Liebsten erinnern wollen.

Dieser Garten wurde als Küchengarten angelegt, um Obst, Gemüse und Blumen für das Schloss anzubauen. 

Die Anlage des Gartens hat sich seit 200 Jahren nicht verändert und liegt versteckt im Herzen des Parks. Man kann ihn leicht übersehen.

Direkt vor dem ummauerten Garten befindet sich ein anderer Garten, der ihn verbirgt. Er wird als „Geheimer Garten“ bezeichnet. 

Am Wochenende wird er wegen Vandalismus oft verschlossen. 

Es gibt eine formale Gestaltung des Gartens, wie man sie sich für einen Küchengarten vorstellt und ein Garten, der hinter einer Mauer verborgen ist, hat etwas Besonderes.

Hier hat offenbar der Buchsbaumzünzler noch nicht zugeschlagen, wie in Deutschland.

Die Hecken sind wirklich prachtvoll.

Ich kann mir gut vorstellen, wie es hier im Frühjahr oder Sommer aussieht, wenn alles in Blüte steht.

Besonders haben es mir natürlich die Mosaikornamente angetan.

Alles aus Flusskiesel gefügt und wunderbar erhalten.