Fundstücke Des Tages

Die Hafenverwaltung von Margate
Die Hafenverwaltung von Margate

Wie ich vermutet habe, schert sich niemand darum, ob ich auf dem Parkplatz über Nacht bleibe und ein Parkticket gezogen habe oder nicht. 

Ist immer auch eine Frage der Jahreszeit. Im Winter kräht kein Hahn nach sowas. Im Sommer ist hier sicher die Hölle los.

Der Parkplatz gehört zum Lido. Ein Veranstaltungsort mit Billard etc. der sicherlich im Sommer mit Touristen rappelvoll ist.


Mein Rücken hat sich etwas erholt, der Kühlschrank auch.

Nur die Trittstufe kränkelt weiterhin an mangelndem Strom. Aber das macht nichts. Bei laufendem Motor kann ich sie ein bisschen anschubsen und sie fährt in ihre Senkrechte.

Der Hafen mit Syline von Margate
Der Hafen mit Syline von Margate

Kalle und ich gehen um die Gegend zu erkunden. 

Ich habe davon nicht viel mitbekommen, aber das Wochenende muss wohl hier feucht fröhlich eingeläutet worden sein. 

Nur ein paar 100 Meter von meinem Standort entfernt finden sich kaputte Gläser und Flaschen auf dem Gehweg, natürlich Dosen überall und die Spuren heisser Nächte. 😖😖😖

Ich hatte ein paar Mal in den frühen Morgenstunden Sirenen gehört. Jetzt ist auch klar, warum.

Obdachlose in einer Unterführung
Obdachlose in einer Unterführung

Ich spreche mit einer Hundebesitzerin.

Sie erzählt mir, dass dieser Bezirk hier ausgesprochen vernachlässigt ist. Der wurde sozusagen von der Regierung vergessen und deshalb ist es hier besonders schmutzig. Es würde sich nur langsam daran was ändern.

Immer wieder stehen auch Zelte unter Brücken, offensichtliche Zuhause von Obdachlosen.

Sie wohnt in einem ehemaligen Hotel, das zu Wohnungen umgebaut wurde. 

80 % aller Wohnungen in diesem Viertel sind Ferienwohnungen. An vielen Zäunen hängen Schlüsseltresore und wie in klassischen englischen Filmen sind tatsächlich viele Soutterain Räume zu Wohnungen ausgebaut. Licht kommt in die Wohnungen durch enge Schächte, alles unterhalb vom Strassenniveau.

Manche sind hübsch dekoriert, bepflanzt, ordentlich und sauber.

Es gibt aber auch viel Leerstand. Vergilbte Gardienen, verwahrloste Vorgärten und überall Müll zeugen davon. 

Soutterrainwohnung
Soutterrainwohnung

Ein Adventure Cache führt .ich zu einigen Sehenswürdigkeiten und ich mache einen langen Spaziergang zu allen Stationen.

Kalle muss ich hinter mir her zerren. Er hasst es, an der Leine zu gehen und dann noch mit Jäckchen(!), aber hier, mitten im Stadtverkehr kann ich ihn nicht laufen lassen.


Diesen Adventure Cache hat offensichtlich ein ortsansässiger Künstler ins Leben gerufen, der uns auch gleich zu einem seiner Werke führt.


Im Nachhinein hat ein bisschen Recherche ergeben, dass es eine KÜNSTLERIN ist! Ann Carrington!


Offenbar eine sehr interessante Frau.

Wer mehr wissen will und auch grossartige Fotos ihrer Muschelfrauen sehen will, sollte ihre Homepage ansehen. 


https://anncarrington.co.uk/biography/

Mrs. Booth
Mrs. Booth

Die Bildhauerin schreibt dazu (von mir frei übersetzt):


"Anfang September 2009, nachdem ich einen internationalen Wettbewerb gewonnen hatte, erhielt ich den Auftrag, eine 12 Fuß hohe, in Bronze gegossene Muscheldame anzufertigen, die am Ende des Harbour Arms in der Altstadt von Margate aufgestellt werden sollte. 

Die Skulptur ist eine vergrößerte Version der winzigen Muscheldamen, aus echten Muscheln, die in den Souvenirläden an der Küste von Margate verkauft werden. 

Die Bronze trägt den Titel „Mrs. Booth“ nach der Vermieterin am Meer, deren Haus einen spektakulären Blick über den Hafen von Margate bot. Der erste Ehemann von Frau Booth war zweimal verwitwet und ist im Meer ertrunken; Als William Turner (einer der bekanntesten Maler Englands 1775-1851) zum Malen nach Margate kam, entschied er sich, bei Mrs. Booth zu wohnen. Sie begannen 1833 eine Liebesbeziehung und lebten als Mr. und Mrs. Booth, wobei Mrs. Booth Turner bis zu seinem Tod finanziell unterstützte. Mrs Booth, die Skulptur, entstand in meinem Atelier in der Margate High Street. Am Strand gefundene Muscheln wurden aus Ton geformt und auf die Größe von Mülltonnendeckeln vergrößert, bevor sie in einer örtlichen Gießerei in Bronze gegossen wurden. Die fertigen Schalen wurden wie bei einer Puzzle zusammengefügt, um die endgültige Form zu erhalten.


Schiffswracks im Hafebbecken
Schiffswracks im Hafebbecken

Eine der nächsten Stationen im Adventure Cache ist der Seemann.


"Am Ufer steht die Statue eines Seemanns, der auf das Meer blickt. Sie soll an den Untergang des Surfboots – eine Art alternatives Rettungsboot – in Margate im Jahr 1897 erinnern. Nachdem es zu Wasser gelassen wurde, um einem sinkenden Schiff zu helfen, ist es gekentert und neun Seeleute sind erteunken, . 

Die Pose des Mannes ist fesselnd: Die stehende Gestalt in ihrem dicken Ölzeugkleid und einer primitiven Schwimmweste (im Gegensatz zu den tatsächlich verstorbenen Seeleuten, so die gerichtliche Untersuchung), blickt aufs Meer hinaus, eine Hand beschattend seine Augen, die andere Hand ballt entschlossen die Faust. Er hat ein Bein nach vorne bewegt, während er unbewusst versucht, näher an das heranzukommen, was er gerade betrachtet. Es ist eine gut eingefangene Haltung. Die Details der Statue sind weniger gut: Das Gesicht ist langweilig, die Falten und Fältchen seiner Kleidung sind skizzenhaft und nicht besonders überzeugend, die Beine ähneln einem Rüssel, was an der schweren Hose liegt, aber mit einer geeigneten Falte leicht hätte vermieden werden können."


In der Beschreibung des Statue erkennt man leicht die erfahrene Bildhauerin.

An einigen Stellen am Hafen blühen Alpenveilchen in grossen Blumenkübeln und es sieht schon sehr nach Frühling aus.

Es ist sehr windig und Kalle flattern die Ohren.


Wir müssen heute mal Kilometer machen, um die Fahrzeugbatterie aufzuladen.

An Strom komme ich erstmal nicht ran. Die Campingplätze sind zu, die sich in der Nähe befinden.

Als ich noch überlege, wohin es denn gehen soll, fällt mir ein, dass ja die Vertriebszentrale meiner Firma in Cambridge ist.


Impressionen
Impressionen




Jetzt muss ich aber unbedingt noch auf die Überschrift zurück kommen.


Mein Reiseblog kriegt ab sofort eine neue Rubrik: 


DER  FUND  DES   TAGES



Mein Sammelglas
Mein Sammelglas

Die Geschichte dazu ist folgende:


Einige Gläser, Teller, Tassen und Besteck, dazu Fussabtreter, Batterieleuchten, Sandspielzeug, Werkzeug, Dekostücke - um nur einiges zu nennen - die ich in der Dicken spazieren fahre, sind Fundstücke aus Feld, Wald, Wiese und Stadt.




Meine Geocachefreundin Rose hat mich mal genau in dem Moment gefragt, wie ich das mache, mit dem Finden, als mir mal wieder ein Küchenmesser auf dem Waldboden auffiel.




Ich habe keine Ahnung, aber vielleicht habe ich eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und ein Auge für Details.


Ich habe ein ganzes beleuchtetes Glas mit kleineren Fundstücke. Ü-Eier Figuren, Murmeln, natürlich Muscheln, Patronenhülsen, Steine mit und ohne Loch, Werkzeug, Schlüssel, Schmuckstücke und und und

Ein glitzernder Charme-Ring
Ein glitzernder Charme-Ring



20.12.2023


Ein kleiner Ring, ein sog. Charmeteil, den ich gleich an einem Lesezeichen in meinem Scrapbook verarbeitet habe.

Und einen Knopf, der ist da auch mit dran.

Austernschale
Austernschale




21.12.2023     

eine grosse Austernschale, die ich gleich zur Seifenschale umfunktioniert habe.

Teppich
Teppich

22.12.2023

Eine Art Läufer oder Geschirrunterlage mit eigenartigen Pilzen drauf.

Kam gestern angeflogen und da niemand hinterher gerannt kam, fand er bei mir ein neues Zuhause. Sauber gewaschen und sorgfältig getrocknet ist er wie neu.

Handschellen
Handschellen


23.12.2023


Der heutige Fund war ausschlaggebend für die Eröffnung dieser Extrarubrik.

Handschellen aus Plastik! (Echt jetzt? Echt!)  

Habe ich mir schon immer gewünscht!

Lag unter einem Biertisch am Hafen.