Hey Yal (Hey You All)

Parkplatz in der Innenstadt von Glasgow
Parkplatz in der Innenstadt von Glasgow

Der Parkplatz liegt wirklich ideal mitten in der Innenstadt von Glasgow und als ich am Spätnachmittag ankomme, ist der hintere Teil komplett leer.

Später kommt noch ein englischer Van mit einem Ehepaar, die mir freundlich zuwinken dazu und mitten in der Nacht noch ein Wohnmobil, das aber auch ganz früh schon wieder weg ist.

Alle halten schön Abstand.

Keiner löst ein Parkticket.

Die Nacht ist ruhig und am nächsten Morgen kommt nur ein Streufahrzeug vorbei.


Ich hatte mir vorgenommen, ein bißchen Glasgow zu erkunden.

Besonders die tollen Wandbilder haben es mir angetan.


Fearless
Fearless

Glasgow ist bekannt für seine Strassenkunst.

Riesige Wandgemälde von unterschiedlichen Künstlern kann man in der Stadt entdecken.

Häufig sind es fotorealistische Szenen, dich mir wirklich beeindruckt haben.


Eine Gruppe südasiatischer Frauen und indigener Anführer hat ein 65 Fuß großes Wandgemälde geschaffen.

Sie gründeten sich nach der Gruppenvergewaltigung in Indien 2012.

Das Opfer war in den Medien als „Nirbhaya“ bekannt, das bedeutet 'furchtlos', also 'fearless'.

Wer mehr darüber wissen will, dem empfehle ich folgende Seite:


https://www.littlediscoveries.net/reisen/schottland/so-findest-du-die-schonste-street-art-in-glasgow/



Das Polizeimuseum ist leider nur Sonntags offen und heute ist Mittwoch.


Kalle friert. 

Daheim verschläft er meist den Vormittag und hier ist es ihm eindeutig zu kalt. 

Da hilft auch kein Mäntelchen.

Ich merke immer mehr, dass Grossstadt nichts für mich ist.

Auch Glasgow ist dreckig.

Flaschen, Müll und Kotze!

Ich habe ziemlich bald die Nase gestrichen voll, im wahrsten Sinne des Wortes.

Ausserdem hört man ständig Sirenen. Feuerwehr, Polizei, Sankas. Hier ist ordentlich was los. 




Glasgow ist die klassische Arbeiterstadt. Hier wurde mit Panzern gegen streikende Arbeiter vorgegangen, die kurz nach dem 1. Weltkrieg für die 40-Stundenwoche auf die Strasse gingen.


Durch den Niedergang der Industrie war Glasgow in den 1990 er Jahren die Stadt mit den meisten Arbeitslosen. 

Davon erholt sie sich nur langsam.

Das wohl bekannteste Werke
Das wohl bekannteste Werke

Die Bevölkerung hat sich um mehr als 400.000 Einwohner durch Abwanderung reduziert.

Die Stahlinustrie und die Werften sind tot. 

Heute setzt man auf Dienstleistungen.


Allerdings finde ich kein ansprechendes Cafe, um zu frühstücken und als Kalle alle vier Füssen in den Boden stemmt, habe ich ein Einsehen.

Wir kehren um.


Auch hier in Glasgow finde ich so ein Polizeibüdchen.

Inzwischen kaufen dort die zahlreichen Studenten ihren Kaffee. 

Aber einmal von so einer Besonderheit erfahren, schon springt sie einem ins Auge, wenn sie auftaucht.

Der Klops im Wasser ist Ailsa Craig Lighthouse
Der Klops im Wasser ist Ailsa Craig Lighthouse

Der Lauchtturm auf der Insel funktioniert seit 2001 mit Solar.

Die restlichen Gebäude sind Lost Places.

Man kann mit einem Boot übersetzen und auf der Insel umherlaufen. Die Häuser sind verlassen und offen. Es stehen noch Möbel darin und andere Hinterlassenschaften.

Übernachtungplatz für heute. Nicht ganz legal, aber es is ein Notfall. Mir tut die Hand immernoch weh.
Übernachtungplatz für heute. Nicht ganz legal, aber es is ein Notfall. Mir tut die Hand immernoch weh.


Seit ein paar Tagen träume ich verstärkt. Sehr lebhafte Träume, die ich nach dem Aufwachen allerdings nicht mehr erinnere. Ich weiss dann nur noch, dass viel los war.

Wenn ich aufwache, bin ich orientierungslos. Ich muss ernsthaft überlegen, wo ich bin. Fragen tauchen auf.

Wohin jin ich gestern abend noch gefahren?

Wierum steht die Dicke eigentlich?

Wo ist vorne, wo hinten?

Was ist heute für ein Wochentag?

Welches Datum haben wir und wie spät ist es eigentlich?


Es dauert eine zeitlang, ehe ich wieder vollständig orientiert bin.

Zeitlich, örtlich und persönlich orientiert zu sein, gelten als wichtige Kriterien für Erkrankungen.

Immerhin weiss ich jeden Morgen noch, wie ich heisse!

Wie war das doch gleich? 

Das hatte ich bei meinen vorherigen Reisen auch.

Ist vielleicht so, dass mein Hirn all die verschiedenen Eindrücke nicht anders verarbeiten kann.

Wer weiss.


Fundstück Des Tages

Es ist nicht zu fassen!

Ich bin auf Mützen abonniert. Eindeutig.

Die ist, nachdem ich sie gewaschen habe, mit Rei aus der Tube, kuschelig und warm. 

Blau habe ich auch noch nicht.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mir das letzte Mal eine Mütze gekauft habe.

Entweder selber gemacht oder gefunden. Alle.