Mir Fehlen Die Worte

Hier werden Sie geholfen
Hier werden Sie geholfen

Mit Renates Mann, ich nenne ihn mal Robert, bin ich heute in die Stadt zu der Autowerkstatt auf dem Foto gefahren. 

Die Dicke ist auf dem rechten Auge blind. 

Mal wieder.

Eine neue Birne musste her.


Rick hatte innerhalb von 10 Minuten die Birne gewechselt.

Dabei haben wir uns nett unterhalten. Seine Großeltern kommen aus Bremer, leider kann er gar kein Deutsch. Er ist aus England und hatte dadurch gleich mit Robert was gemeinsam. 

Sie stammen aus der gleichen Gegend.

Rick ist seit einem Jahr in Schottland in dieser Werkstatt.


Zack, zack, zack, Rick war fertig.

Und als es ans Bezahlen ging, wollte er kein Geld!

Ist zu viel Aufwand, den Labtop hochfahren, Rechnung schreiben,  Karte durchziehen?

Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig!

Er wollte partu kein Geld! 

Da war nichts zu machen.


Halogen Scheinwerferlampe kostet fast 30 Euro. Arbeitslohn ca. 20 Euro.

Mindestens.

Ich fass es nicht!

Letham Grange
Letham Grange

Heute ging es zu Lost Places auf Spurensuche.

Letham Grange war unsere erste Station.

Ein imposantes Bauwerk mit einem riesigen Gelände und einem Mobilhome-Trailer davor für eine Security Mannschaft, die auf die Hütte aufpassen soll, aber nicht besetzt war.


Das Herrenhaus eines ehemaligen Probstes von Arbroath wurde zwischen 1827 und 1830 erbaut. 


Der Architekt war der erstaunliche, in Aberdeen geborene Archibald Simpson, der neben vielen anderen fabelhaften Gebäuden das Marischal College, die Triple Kirks und die St. Andrew's Cathedral in Aberdeen entworfen hat. 


Ein Angus-Kartoffelhändler investierte in Letham Grange Ende der 1980er Jahre.

Auf dem weitläufigen Anwesen wurden rund 150 Privathäuser gebaut und das denkmalgeschützte Herrenhaus wurde zu einem vornehmen Hotel.


Das Anwesen verfügte über einen eigenen Bahnhof, Letham Grange Railway Station, an der North British, Arbroath and Montrose Railway.

Ein Golfclub auf dem Anwesen wurde 1987 eröffnet, an der offiziellen Eröffnung nahm Henry Cotton teil. 

Sir Henry Thomas Cotton war ein englischer Berufsgolfer, der in den 1930er und 1940er Jahren zur absoluten Weltspitze zählte.


Auf seinem Höhepunkt verfügte der Komplex nördlich von Arbroath über zwei 18-Loch-Plätze.

Sein Old Course erlangte den Ruf einer anspruchsvollen Herausforderung für Golfer.

Es zog Spieler aus der ganzen Welt an.

Der legendäre Kommentator Peter Alliss filmte im Letham Grange für seine Fernsehserie „Play Better Golf“.


Ein verfallenen Taubenschlag
Ein verfallenen Taubenschlag

Später wurde das Anwesen von Peter Liu, einem Risikokapitalgeber aus Asien, erworben.


Der Eigentümer geriet in finanzielle Schwierigkeiten und es traten komplexe rechtliche Probleme auf.


Ein kostspieliger Eigentumsstreit führte 2018 dazu, dass es in einem wegweisenden Urteil wieder in die Kontrolle der Familie Liu überging.

Das Hotel wurde 2002 geschlossen.


Der Golfclub wurde im November 2019 ein Opfer vom Lockdown.



Meine Bilder fangen den anhaltenden Verfall des georgianischen Herrenhaushotels nur bedingt ein, das einst das Herzstück eines Komplexes mit dem Namen Schottlands Augusta war.


Trotz des Zustand ist es immernoch ein beeindruckendes Gebäude.

Es kursieren zahlreiche Gerüchte, dass es demnächst wiederbelebt werden soll, dass Eigenheime, Ferienhäuser und Hotels gebaut werden sollen.  

Aber nichts Genaues weiss man nicht.


Die Bewohner von Arbroath sehen dem sehr skeptisch entgegen und es gibt Befürchtungen,  dass das mit Brettern vernagelte und von Vandalen heimgesuchte tolle Haus nicht mehr zu retten ist.


Da hilft auch keine Security. 


Der einst so gepflegte Golfplatz ist von der Natur zurück erobert worden.

Durch das zerstörte Dach des grossen Gewächshauses wachsen bereits die Bäume in den Himmel.

Das Dach vom Herrenhaus ist leck, zahlreiche Fenster stehen offen und es regnet rein.

Die Eisstockhalle ist eingestürzt. In den Mauern wachsen Büsche und kleine Bäume.


Draußen gammeln steinerne, reich verzierte Gartenmöbel vor sich hin und setzen Moos an.

Die luxuriösen Zimmer haben mit Brettern vernagelte Fenster.

Der Wind fegt Müll vor das einstmals so einladende Eingangsportal.

Die Security lagert ihren Abfall hinter dem Wagen, was den Ausblick auch nicht besser macht.



So traurig, dass hier nicht getan wird.



Zu Latham Grange gehört auch dieses verfallene Kutschenhaus.

Eine Remise, die von Farnen und anderen Pflanzen übernommen worden ist.


Roberts Traum wäre es, hier einen Ort der Musik zu schaffen. 

Aber da fehlt natürlich ein grosser Haufen Kleingeld. So ein Objekt ist ein Fass ohne Boden.


Robert ist begnadeter Chellospieler, hat zahlreiche Konzerte gegeben, in Orchestern und Bands gespielt. 


Bei den Dresdener Symphonikern war er engagiert und auch mal auf einem Kreuzfahrtschiff.

Es gibt grossartige Konzertaufnahmen auf Venyl und CD.

Er hat viele Schüler unterrichtet und ist natürlich jetzt im Unruhestand. 

Ich bin immer wieder fasziniert von solchen Gebäuden.

Von dem wie sie mal gewesen sein müssen, von dem, wie sie jetzt sind, von der Kraft der Natur, die sich binnen Jahren jeden geklauten Zentimeter zurück holt und von den Möglichkeiten, die in allem stecken.

Von der morbiden Schönheit, die verlassene, zerstörte und geschändete Gebäude und Gegenstände ausstrahlen.

Von dem Geist, den ich meine in den Bröckelnden Mauern noch zu spüren.

Unbeschreiblich!

Pictish Stone
Pictish Stone

Hier gibt es auch ein Museum für Pictish Stones, das leider geschlossen ist.


Ein piktischer Stein ist eine Art monumentale Stele, in die im Allgemeinen Symbole oder Muster geschnitzt oder eingraviert ist.


Einige haben Inschriften. Diese Steine ​​befinden sich in Schottland, größtenteils auf der Ostseite des Landes. 

Sie sind die sichtbarsten verbliebenen Zeugnisse der Pikten und stammen vermutlich aus dem 6. bis 9. Jahrhundert.

Die Pikten sind eine noch immer rätselhafte Gruppe von einheimischen Völkern, die zur Zeit der Römer in Schottland lebten.

Der Name wird auf die bei ihnen weit verbreitete Sitte zurück geführt, sich zu tätowieren, die Haut zu bemalen.



Die früheren Steine ​​haben keine Parallelen zum Rest der britischen Inseln, aber die späteren Formen sind Variationen innerhalb einer umfassenderen Inseltradition monumentaler Steine ​​wie Hochkreuze. 


Ungefähr 350 Objekte, die als piktische Steine ​​klassifiziert wurden, sind erhalten geblieben, wobei die früheren Exemplare mit Abstand die meisten Beispiele der mysteriösen Symbole enthalten, die Gelehrte schon seit langem faszinieren.


Der Fischhändler des Vertrauens
Der Fischhändler des Vertrauens


Nach so viel Kultur und Rumgewandere musste es zum Lunch etwas handfester, wenn auch traditionell zugehen.


Freitag = Fischtag!


Also auf zum Hafen von Arbroath. 


Fisch Pies natürlich, Fischsuppe, geräucherter Lachs in allen Variationen und Salat.

Krebsfleisch in Remoulade und dazu Shortbread.


Mit vollem Mund 👄 spricht man nicht.

Ich habe auch nichts mehr dazu zu sagen ausser:

Meeegaleggga!


Fundstück Des TAGES

Das Fundstück des Tages lag auf dem Boden im Fischgeschäft.

Und wie es der Zufall so will oder irgendwens Absicht, heisst eine meiner besten Freundinnen Nicola!


SNP steht für die Scottish National Party.

Sie ist eine schottische, progressive, linksgerichtete Partei mit einer internationalistischen Ausrichtung. 

Die SNP regiert seit 2007 im dezentralen schottischen Parlament und ist seit 2015 die drittgrößte Partei im britischen Parlament. Diese einzigartige Position ermöglicht es der SNP, Erfahrungen mit der Dezentralisierung und die Erfahrung, gleichzeitig in Regierung und Opposition zu sein. 


Die Partei hält 63 der 129 Sitze im schottischen Parlament und 43 der 59 schottischen Sitze im Unterhaus in Westminster. 

453 Gemeinderäte von 1.227 gehören der SNP an.