Alles Gute kommt von oben?

Ich bin nachts aufgewacht, weil irgendwas knackte. Ich bin in der Dicken rumgeschlichen und habe gelauscht, aber nicht rausbekommen, woher das Knacken kommt.

Dann habe ich beschlossen, dass es ok ist, wenn es knackt und bin wieder ins Bett.

Vielleicht gibt es ja auch in Wohnmobilen Gespenster, wer weiss.


Das nächste Mal bin ich aufgewacht, da war es schon 8:30 Uhr, weil irgendwas gepoltert hat. 

Diesmal bin ich raus und die Welt war weiss.

Keine Fußspuren ums Fahrzeug rum. Also doch ein Geist. Oder Schnee, der vom Dach rutscht oder so.


Die Berlinerin sagt jetzt: Angst hab ick keene, aber rennen kann ick jut! 


Wegen dem Schietwetter (aus meiner unmassgeblichen Sicht jedenfalls) habe ich den Standplatz gewechselt und bin auf einer bezahlbaren Parkfläche in der Innenstadt gelandet.

Dann zu Fuss Posen erkundet. Ein paar Geocaches nebenher versteht sich von selbst.

Die Altstadt ist allerdings eine einzige Baustelle. Abwasserrohre, Stromleitungen und noch einiges andere wird gerade verlegt.

Es gibt nur schmale Pfade für Füssgänger und man muss sich an den Häuserwänden aneinander vorbei drücken. 

Und es ist glatt. Spiegelglatt! 

Die Straßen sind gesalzt, aber auf den Fusswegen liegt Koofstwinpflaster, das nur mit Sand bestreut ist. 


Das trübt das Sightseeing.


Die Häuser sind zum Teil wunderbar restauriert und zum Teil nur noch Kulisse. 

Innen komplett entkernt, die Fenster zugemauert, die Fassade durch innen liegende Rohrgestänge gestützt. 


In Polen gibt es kein Pfandsystem. Also stehen und liegen überall Dosen und Flaschen herum. 

Auch gleich neben den zahlreichen Mülleimern. 


Bauzaun muss man sich wegdenken.
Bauzaun muss man sich wegdenken.

Vom Renaissance Stil der Häuser kann ich nicht viel sehen, weil ich immer auf meine Füsse kucken muss, um nicht auszugleiten.

Kalle ist kalt.

Ich habe wohl eine schlechte Zeit erwischt. Im Sommer ist es hier bestimmt schön, in der Stadt spazieren zu gehen. 

Und auch hier die Häuser hinter Gittern
Und auch hier die Häuser hinter Gittern
Das Frühstück heisst: Wunderbarer Morgen!
Das Frühstück heisst: Wunderbarer Morgen!

Also suchen wir uns ein Lokal. 

Kalle genießt einen Kauknochen und erregt wie immer Aufmerksamkeit in seinem Ausgehmäntelchen und seiner lieben Art.

Ich bestelle Frühstück, das ganz prima war und Kaffee, der extrem scheußlich war. 


Leute! Niemals wieder Milchschaum aus Mandelmilch! Das ist so eklig! Hat die Konsistenz von Pudding und schwimmt oben auf dem Kaffee drauf. Die Mandelmilch muss auch kalt aufgeschlagen werden und kühlt den Kaffee ratz fatz runter. 

Never ever again! Ganz egal wie chique er dekoriert wird.


Dann fahre ich raus aus der Stadt.

Jetzt muss ganz neu überlegt werden. 


Ein Waldparkplatz kommt bei dem Wetter nicht in Frage, schon gar nicht, weil es bereits dunkel ist. 


Durch den Schnee ist der Untergrund nicht zu sehen und festfahren in stiller Einsamkeit mit einem 4-Tonner ist ein Alptraum.


Also mal kucken wo hier in Polen die Einkaufszentren liegen. 


Wie ich vermutet habe, recht außerhalb der Stadt, auf der grünen Wiese. 

Ein Teil der Straßen ist noch nicht fertig und endet im Nichts. 


Rundum sind all die Vertrauten: Lidl, Rossman, action, Deichmann und Konsorten. 


Ich verkrümel mich in eine Sackgasse, 

stelle mich in Fluchtrichtung auf eine topfebene Straße und direkt unter eine Laterne. 

Sehr praktisch. 

Sie leuchtet direkt auf meine Tisch.


Kerze an und meinen Adventskranz und der zweite Advent kann kommen.

Ich brauche nicht mal Strom.



Kein Licht an innen.
Kein Licht an innen.
Bastelarbeiten
Bastelarbeiten

Gestern habe ich noch ein paar Sternchen gehäkelt, die hängen jetzt am Backofen. 

Fahrweg
Fahrweg
Fußweg in Posen
Fußweg in Posen