In der Marina gibt es Müllentsorgung und ein Klo. Sogar Stromsäulen stehen dort. 

Hätte ich benutzen können, habe ich aber nicht. 😁

Stattdessen bin ich nach Roskilde aufgebrochen, zur nächsten Marina.

Der Parkplatz dort war voll, also habe ich etwas unorthodox gestanden, aber es hat keinen gekümmert. 

Erst habe ich mit Kalle eine grosse Geocacherunde gedreht, weil schon klar war, dass er in das Museum, in das ich wollte, nicht mit rein darf.

Aber draussen standen auch schon viele Schiffe, Nachbauten der Wasserfahrzeuge, die mich später drinnen erwarteten.

Das Wikingermuseum ist das bedeutendste seiner Art in ganz Dänemark und das liegt an seiner Lage und an den Funden in seinen Wassern. 

Vikinger bedeutet Krieger zur See. 

Sie waren voller Tatendrang und erkundeten mit ihren Schiffen Seewege in ganz Europa.

Aber sie hinterließen auch der Nachwelt wichtige Artefakte. 

Der Fjord war ca. 800 n. C. durch drei Wasserwege zu erreichen. 

Zwei wurden durch versenkte Schiffe blockiert und der dritte Einlass streng bewacht. Näherten sich feindliche Schiffe, wurde auch diese Einfahrt blockiert und durch Signalfeuer auf den umliegenden Hügeln die Nachricht von einem feindlichen Angriff weiter verbreitet, so dass die Bodentruppen sich kampfbereit machen konnten. 

Nach mehr als 900 Jahren unter Wasser wurden 1962 fünf Schiffe auf dem Grund des Fjordes bei Skuldelev gefunden, wo sie als Sperre des Seewegs gegen Feinde versenkt worden waren. 

Für Archäologen eine absolute Sensation und der Start des wichtigsten Dänischen Museums. Es war das komplizierteste Puzzle weltweit und brauchte 25 Jahre um die Teile aller Schiffe zu konservieren und zusammen zu setzen. 

Ausserdem wurden alle fünf Schiffe originalgetreu mit den Vikingerwerkzeugen nachgebaut.

Zwei der Schiffe waren für militärische, zwei für Handelszwecke. Das kleinere Schiff war vermutlich für den König, der damit in seinem Königreich umhergereist ist. Das größte Schiff stammt aus England und war für den Handel bestimmt. Porzellan aus Deutschland, Stoffe , Öl, Gewürze etc. aus Italien.

Die Vikingerschiffe sind seefest, sehr wendig und schnell. Sie fuhren mit einer Mischung aus Ruder und Segel.

Das Museum ist für und um diese fünf Schiffe herum gebaut. 

2013 hat eine Sturmflut das Gebäude schwer getroffen. Seither wird die Fensterfront extra mit einer Holzverschalung geschützt. 

Hier zwei Links dazu:

https://www.tv2lorry.dk/sagaen-om-vikingeskibsmuseet-i-roskilde/museumsdirektor-truende-stormflod-jeg-er-nervos

http://nornirsaett.de/sturm-gefaehrdet-wikingerschiffe-in-daenemark/

Damals mussten Teile von Roskilde evakuiert werden.

Auch heute sind für die Winterzeit, also wenn Stürme wahrscheinlicher sind, die Häuser direkt am Fjord mit Sandsäcken geschützt und auch das Museum hat Vorkehrungen getroffen. 

Auch im Fehmarnbelt sind Schiffe gefunden worden, allerdings aus viel späterer Zeit. Um 1644 gab es einen grossen Krieg zwischen Schweden und Dänemark und vom Dänischen König wurden auch grosse Teile von Holstein erobert.

Drei Schiffe sind im Fehmarnbelt gesunken. Die Swarte Arent, die Lindormen und die Delmenhorst.

Archäologische Taucher haben Keramik, Fassdeckel und Kanonen geborgen. 

Ich muss nach drei Stunden das Museum verlassen. 

Von der wirklich tollen Museums App 'Useeum' habe ich mich leiten lassen. 

Sie deckt Dänemark, Norwegen und England ab. 

Diese Führung mit der App lohnt sich wirklich, ist auf deutsch und hoch interessant! 

Die Tage sind kurz. Um 15.30 Uhr geht die Sonne bereits unter und ich mache mich vom Acker. Immer dem orangenen Streifen nach, der den Horizont aufglühen lässt.

Ein Plätzchen am Himmelsøen Badesee ist mein Nachtquartier.

Und... Oh Überraschung!

Um den See rum gibt es eine Geocacherunde! 

Aber erst morgen.