De Sulte dat is Luneborch.

Edeka Parkplatz am Salzmuseum
Edeka Parkplatz am Salzmuseum

Ich bin noch im Schlafanzug zum Parkplatz des Salzmuseum, wenige Kilometer weiter gefahren.

Who cares? 


Zentraler Bestandteil und Hauptgebäude des Industriedenkmals ist das Siedehaus von 1924, das bis 1939 mit sechs 160 qm großen Siedepfannen für die Salzproduktion ausgestattet wurde.


Seit der Schließung der Saline im Jahr 1980 wird das Gebäude zu einem Drittel museal genutzt. Den Rest belegt ein Edeka Vollsortimenter. 

Das Museum beherbergt bis heute die Dauerausstellung des Deutschen Salzmuseums.


Hier sind durch erhalten gebliebene Teile der Produktionsanlage die wichtigsten Abläufe der Salzherstellung auf dem technischen Entwicklungsstand von 1980 für die Besucher nachvollziehbar. 

Kernstück ist die letzte erhaltene große Siedepfanne mit einer Rakeranlage. 

Eine Salztrocknungsanlage, Förderbänder und große hölzerne Abfülltrichter sind fest in dem Gebäude installiert.

Modell des Siedehauses
Modell des Siedehauses


„De Sulte dat is Luneborch“ („Das Salzwerk, das ist Lüneburg“), stellte 1461 der Lüneburger Bürgermeister Hinrik Lange fest. 

Tatsächlich bestimmte das Salz mehr als 1 000 Jahre lang das Leben der Stadt. Die Geschichte Lüneburgs ist die Geschichte des Salzes und seiner Saline.


Die Struktur der Stadt Lüneburg war von diesem wichtigsten Wirtschaftsbetrieb geprägt. Politische und wirtschaftliche Entscheidungen der Stadt orientierten sich an den Interessen des Salzwerkes. Zahlreiche bis heute erhaltene Sakral- und Profanbauten zeigen den damaligen Wohlstand der Stadt auf.



Bis zum Ende des 16.Jahrhundets war das Lüneburger Salzwerk nicht nur der größte Salzproduzent Nordeuropas, sondern auch der älteste und größte europäische Industriebetrieb der Zeit.


Die ungeheure Nachfrage nach dem Lüneburger Salz als Konservierungsmittel verschaffte der Stadt eine herausragende wirtschaftliche und politische Stellung in Norddeutschland. 

Das „weiße Gold“ verlieh Macht und Einfluss. Der politische Spielraum der Stadt stieg. Bürgermeister und Rat konnten ihre städtischen Interessen gegen ihren Stadt- und Landesherrn durchsetzen.


Im Verbund der Hansestädte hatte die Stadt als wirtschaftlich potentes Mitglied eine wichtige Stimme. Die Blütezeit Lüneburgs fällt in diese Epoche; das Lüneburger Stadtbild ist geprägt von der hansischen Tradition. Mit ihren 12 000 bis 14 000 Einwohnern konnte die mittelalterliche Stadt als Großstadt eingestuft werden.


Die Stellung als bedeutendster Salzproduzent Nordeuropas verdankte die Lüneburger Saline der Qualität ihres Rohstoffes, der Sole. 

Solequellen unterhalb der Stadt bringen eine nahezu gesättigte Sole hervor und übertreffen damit fast alle europäischen Salinen. 



In den folgenden Jahren wurde in Lüneburg über eine angemessene Würdigung der „Keimzelle“ der Stadt diskutiert. Engagierte Lüneburger fanden sich als „Förderkreis Industriedenkmal Saline Lüneburg e.V.“ zusammen, um sich für die Erhaltung und Würdigung dieses bedeutenden Unternehmens einzusetzen. Unterstützung erhielten sie dabei von dem Direktor des Bochumer Bergbaumuseums D. Rainer Slotta, der in seinem Gutachten zum Erhaltenswert der Lüneburger Saline zusammenfasst: “Vom Salinenbestand in der Bundesrepublik Deutschland zu urteilen, wäre es fast ein ‚nationales‘ Unglück, wenn die Lüneburger Saline fallen würde.“


Der Einsatz hatte Erfolg. Im September 1989 wurde das „Deutsche Salzmuseum/ Industriedenkmal Saline Lüneburg“ offiziell eröffnet. Als eines der ersten Industriedenkmale in Deutschland gehört es zu den frühen Erfolgen einer Bewegung, die sich dem industriekulturellen Erbe widmet. Bereits zwei Jahre nach seiner Eröffnung wurde das Deutsche Salzmuseum für seine Arbeit ausgezeichnet. Es wurde mit dem Museumspreis des Europarlamentes für seinen Beitrag zum Verständnis der kulturellen Vielfalt Europas gewürdigt. Als Vorreiter einer neuen Museumsgeneration zählte das Europaparlament das Salzmuseum zur Avantgarde des neuen „hands on museums“.


2013 erhielt das Museum eine Auszeichnung für die erfolgreiche Teilnahme an der Museumsregistrierung für Museen in Niedersachsen und Bremen. Die mit der Auszeichnung einhergehende Registrierung bescheinigt dem Museum die Erfüllung der vom Deutschen Museumsbund/ICOM Deutschland formulierten Standards für Museen.


Seit 2011 ist das Deutsche Salzmuseum in der Trägerschaft der Museumsstiftung Lüneburg.

Durch mühsame bergmännische Arbeit musste die Sole unterirdisch erschlossen, um dann oberirdisch in Pfannen zu Salz gesiedet zu werden. Das Produktionsverfahren blieb im Prinzip seit Anbeginn der geschichtlichen Betrachtung stets das gleiche.


Durch sein besonderes Rohstoffvorkommen und die günstige Lage für den Ostseehandel, der über Lübeck abgewickelt wurde, verfügte Lüneburg lange Zeit über eine Monopolstellung im Salzhandel.




Ab wann die systematische Ausbeutung der Salzquellen erfolgte und damit der Beginn der Lüneburger Saline datiert werden kann, liegt im Dunkeln. 


Erstmalig erwähnt wird die Saline in einer Urkunde Königs Otto I. vom 13. August 956. Der König verfügt hierin die Schenkung des Salzzolls an die Benediktinermönche des nahen Klosters St. Michaelis. Gestützt auf dieses Dokument wird für das 10.Jahrhundert schon von einem gut funktionierenden Salinenbetrieb ausgegangen, der seinen Anfang mindestens 100 Jahre früher nahm.



Am 12. September 1980 endete mit dem Erlöschen der Feuer unter den Siedepfannen die mehr als 1000jährige Geschichte eines Salzwerkes, dessen historische Bedeutung in der wissenschaftlichen Beurteilung als eine „der wichtigsten europäischen Salinen“ eingestuft wird.



Der Grund für das Ende der Lüneburger Salzproduktion waren die hohen Energiekosten für die Befeuerung der großen Siedepfannen.


Salz ist Rohstoff für 14.000 Produkte.

Nur 3 % werden für Lebensmittel genutzt. 


Würde alles Meerwasser verdampfen, bliebe so viel Salz zurück, dass die Erde gleichmäßig mit einer 40m dicken Salzschicht bedeckt wäre! 


Salz war als Zahlungsmittel lange Zeit sehr geschätzt. Besonders in Gegenden wo es nur schwer zu erhalten war, wurde es zu einer der wertvollsten Tauschwaren. 

In Äthiopien und in anderen Teilen Afrikas wurde Salz noch im 20 Jahrhundert als Geld benutzt. 

Es kam in Form von Salzbarren als vollgültiges Zahlungsmittel in Umlauf. 

Der Wert dieses Salzgeldes nahm mit der Entfernung vom Erzeugerort zu. 

Der heilige Mauritius war der Schutzpatron der Salzsieder und der Soldaten, Waffen- und Messerschmiede, Kaufleute, Färber, Hutmacher, Tuchweber und - wäscher und der Glasmaler. 

Der hatte ordentlich zu tun! 




Eine Stollenanlage wurde bei Bauarbeiten im Jahre 1983 auf dem Salinengelände gefunden. 

Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert.


Spätestens seit dem 13. Jahrhundert bauten die Lüneburger Bergwerke um zu den unterirdischen Solequellen zu gelangen. 

Die Stollen wurden Fahrten genannt. Zeitweise gab es drei Bergwerksanlagen an unterschiedlichen Stellen der Stadt. 


Um 1800 wurden die Bergwerke stillgelegt und durch den modernere Pumpanlagen ersetzt. 

Die Hauptstollen lagen auf dem Salinengelände. 

Insgesamt sechs Solequellen verteilten sich auf eine Gesamtlänge von nur 60 bis 70 m. 

Sie waren in mehreren Galerien übereinander angeordnet. 

Die Sohle wurde bei Bedarf durch unterirdische Sohleleitungen, also ausgehöhlte Baumstämme, zum alten Salinengelände geleitet. 

I'm Vordergrund wird ein neuer Schau Ofen für die Siederei gebaut
I'm Vordergrund wird ein neuer Schau Ofen für die Siederei gebaut

Der Sodmeister, der höchste Beamte der Saline, war für den gesamten Salinenbetrieb und speziell für die Arbeit am Sot verantwortlich. 

Auf einer Tafel notierte er die Zahl der geschöpften Eimer. 

Die Eimer wurden in eine offene Rinne gegossen und in die außerhalb der Sohle liegenden Sohlewege geleitet.



Saline - Bergarbeiter
Saline - Bergarbeiter


Aus ca 50 Liter Sohle konnten 17 kg Salz gesiedelt werden.

Es gab 54 Sidehäuser die sternförmig um den Solebrunnen errichtet waren die Unterhaltung der Siedehäuser kostete Geld, das von den sogenannten Pfannenherren den Eigentümern der Sidpfannen aufgebracht werden musste. 

Um die Kosten möglichst niedrig zu halten benutzte man günstige Baustoffe. 

Die Siedehütten waren aus Holz und hatten ein Strohdächer. Nur die Wand hinter der Siedepfanne war gemauert, um möglichst wenig Energie beim Kochen der Sohle zu verbrauchen, nutzte man die Erdwärme aus. 

Man baute die Hütten in Erdhügel oder in die Erde hinein, so dass die Betrachter der Saline nur die Strohdächer der Hütten sahen.

Im ehemaligen Waschraum der Kumpel, ist heute eine Versuchsanlage in der Kinder selber mit Salz experimentieren können.

Das letzte große Siedehaus der Saline wurde von 1923 bis ca 1940 errichtet. Es steht seit 1982 unter Denkmalschutz und beherbergt heute das deutsche Salzmuseum und den benachbarten Supermarkt Edeka. 

Seit den 60er Jahren war nur noch dieses Siedehaus in Betrieb das Salz wurde in sechs großen eisernen Siedepfannen von je 160 Quadratmetern Größe hergestellt. 

Die jährliche Produktion betrug zwischen 25 und 30 000 Tonnen Salz pro Jahr.



Es gibt sehr skurrile und witzige Formen von Salzstreuern.  Salzfässchen, Salzschalen und kleine Salzbehältern aus allen erdenklichen Materialien und in jeder nur machbaren Form wird in Vitrinen ausgestellt. Die Ausstellung zeigt nur einen kleinen Teil davon. Im Depot befindet sich noch wesentlich mehr, wie eine Mitarbeiterin mir versicherte. Selbst ich habe ein paar Salz- und Pfefferstreuer in Wohnmobilform. 

Bei Betriebsschließung 1980 waren es noch ca 50 Beschäftigte im Gegensatz dazu waren es 1934 über 200


Das Jahr 1980 ist als das Jahr in die Geschichte der Stadt Lüneburg eingegangen in dem die Saline endgültig die Salzproduktion einstellte


Bis 1958 wurde die Salzpfanne mit Kohle geheizt. Von da an mit Schweröl. Schon ab Temperaturen ab ca 70°C begann die Sohle zu verdampfen. 

An der Soleoberfläche bildeten sich Salzkristalle. Diese vereinigten sich zu größeren Einheiten und sanken auf den Pfannenboden. 

Motorbetriebene Racker trugen sie am Ende der Siedepfanne auf ein Förderbandsystem. Anschließend wurde das Salz getrocknet und auf großen Salzhalden im Salzmagazin gelagert.

Bereits 1569 wurde die Handarbeit mit Eimern durch eine Pumpe ersetzt.


Die Pumpe war rein mechanisch und wurde von einem mehrere hundert Meter entfernten Wasserrad angetrieben. Dazu nahm man ein kompliziertes Holzgestänge. 



Einmal in der Woche wurden die Pfannen von den sogenannten Steinen gereinigt. 

Die Pfannensteine mussten rausgeschlagen werden, weil die sich am Boden absetzen und dann nicht mehr so viel Salz hergestellt werden konnte.

Außerdem mussten diese Steine mit geheizt werden. Das war Schwerstarbeit, denn sie wurde im Akkord bewerkstelligt weil jeder Ausfall natürlich Geld kostete. 

Das Abfüllen von Kleinpackungen und zunähen von Salzsäcken mit der Hand waren die typischen Arbeiten für Frauen. Bis zu 30 Frauen hatten in der Saline Arveit und ihre Beschäftigungsdauer richtete sich nach der Auftragslage der Saline. 

Sie wurden kurzfristig angestellt, ebenso schnell wieder entlassen und schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. 


Also gefordert, gefeiert, gefeuert! 

Ich fand es ein sehr lohnenswertes Museum. Ich habe viel über Salz gelernt und werde es in Zukunft wohl auch mehr zu schätzen wissen.


Bei Aldi in der Nähe habe ich mir ein paar Hängevorruchtungen für mein Obst gekauft, die ich sehr praktisch finde. 

Oben an den Kästen im Fahrerinnenhaus hängt jetzt mein Obst.
Oben an den Kästen im Fahrerinnenhaus hängt jetzt mein Obst.

Bissel was einkaufen war ich noch und dann habe ich mich zum Schiffshebewerk aufgemacht.

Das ist im Prinzip gleich ums Eck. 

Weil ich möglichst dicht ran wollte, habe ich mich auf dem Stellplatz eingefunden. 

Hier kosten 24 Stunden 8 Euro und der Strom 1 Euro. 

Ich stehe ganz alleine hier und das ist auch gut so. Es ist ruhig und zum Glück ein ebener Platz.