Die Brücke zu Amanda

Endlich ist der Kühlschrank mal kälter als die Außentemperatur. 


Draußen hat es plus 7 Grad und es regnet in Strömen. Aber immerhin 14 Grad mehr als noch vor ein paar Tagen. Schon fange ich an zu Schwitzen und drehe die Heizung gar nicht erst hoch. Im Ernst!




Der Grand Depart der Tour de France 2022 stieg in Dänemark. 


Am 01. Juli 2022 startete mit der Tour de France das prestigeträchtigste Etappenrennen im Straßenradsport in eine neue Ausgabe. 


Erstmals seit der ersten Tour im Jahre 1903 wurde beim Grand Depart – der ersten Etappe der Tour – ein Rennen in Dänemark ausgetragen.



Dem Start in Kopenhagen folgte in den beiden darauffolgenden Tagen zwei weitere Etappen im skandinavischen Staat.



Dass die Tour de France außerhalb Frankreichs beginnt, ist generell keine Seltenheit. 


Erstmal war das 1954 in den Niederlanden der Fall, die insgesamt schon sechsmal den Grand Depart ausrichteten. 


Daneben dienten Belgien (2x Brüssel, 2x Lüttich und Charleroi), Deutschland (Köln, Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf), Luxemburg, Großbritannien, Schweiz, Spanien, Irland und Monaco bereits als Startland.


Zufällig Folge ich heute mal der Radrennstrecke Tour de France in Dänemark. 


Die Strecke ist gut  zu erkennen, weil immer noch auf dem Asphalt Namen und Glückwünsche und Anfeuerungen aufgemalt sind.


Die Dänen waren ganz offensichtlich sehr begeistert von dieser Sportveranstaltung. Ich hatte mich schon etwas gewundert, dass in vielen Städten, die ich bisher gesehen habe, Fahrräder als Dekoration benutzt worden sind. 

Jetzt habe ich die Erklärung. 


Dass die Tour in diesem Jahr in Dänemark startete, begründete der Veranstalter auf der eigenen Website wie folgt: "Das Fahrrad ist in Dänemark mehr als nur ein Freizeitvertreib oder ein Fortbewegungsmittel, es ist eine Lebensart."



Weiter heißt es, dass "andere Länder oft nach Dänemark schauen, um sich inspirieren zu lassen, wenn es um die Förderung des Fahrrads als Eckpfeiler einer nachhaltigen, gesunden und glücklichen Lebensweise geht." In vielen Städten außerhalb Dänemarks werden Radwege, die durch Bordsteine abgetrennt sind, sogar "Kopenhagener Radwege" genannt.


Insgesamt sollen neun von zehn Dänen ein Fahrrad besitzen, das Land besitze Radstrecken über eine Länge von 12.000 Kilometern. Besonders wird dabei das Fahrradfahren in der Hauptstadt hervorgehoben. "Tagtäglich legen die Fahrradfahrer in Kopenhagen eine Distanz zurück, die 400 Ausgaben der Tour de France entspricht – das sind etwa 1.440.000 km."


"Daher passen die Tour de France und Dänemark hervorragend zusammen. Dänemark ist nicht nur eine Radfahrernation, sondern wir haben auch umfassende Erfahrung in der Ausrichtung internationaler Sportveranstaltungen und Radrennen, einschließlich der Straßenweltmeisterschaft 2011 und des Auftakts des Giro d’Italia 2012."


Neben dem Zeitfahren zum Auftakt in Kopenhagen wurden zwei Flachetappen in Dänemark ausgetragen. Insgesamt wurden knapp 400 Kilometer in Dänemark zurückgelegt, die besonders für Sprinter interessant waren. Die Etappen sind zwar flach, sollten aber aufgrund unvorhersehbarer Windverhältnisse nicht auf die leichte Schulter genommen werden.


Weitere Ziele außerhalb Frankreichs sind neben Dänemark in diesem Jahr die Schweiz und Belgien. 





Zu Ehren von Chris Anker Sörensen, bekannter Dänischer Radrennfahrer, der kurz vor der Tour bei einem Unfall am 18.9.2021 ums Leben gekommen ist.
Zu Ehren von Chris Anker Sörensen, bekannter Dänischer Radrennfahrer, der kurz vor der Tour bei einem Unfall am 18.9.2021 ums Leben gekommen ist.

Die Brücke über den Großen Belt hat mir richtig Angst gemacht. Es war ein derartiger Seitenwind, dass die Dicke in der Spur hin und her gehopst ist. Ich habe mich immer ein bisschen hinter den LKWs gehalten und mir gedacht wenn die das schaffen dann schaffe ich das auch. 

Die sind ja einiges größer.

Der große Bild ist eine Meeresstraße die den Kattegat mit der Ostsee verbindet. Er verläuft zwischen den beiden Inseln Fünen im Westen und Seeland im Osten.

Die Brücke selbst ist ungefähr 18 km lang. Sie wurde nach zehnjähriger Bauzeit 1998 eröffnet. 

Sie schwebt auf der Ostseite 65 Meter über dem Meer und auf der Westseite 18 Meter über dem Meer.

Im Durchschnitt überqueren 35.000 Fahrzeuge die Brücke täglich. Ich habe 380 dänische Kronen für die Überfahrt bezahlt. Das sind ungefähr 38 €

Die Brücke über den grossen Belt
Die Brücke über den grossen Belt

In Kerteminde habe ich eine längere Pause gemacht.

Vor allen Dingen wollte ich mir die Amanda und den Hafen ansehen.



Kerteminde ist eine dänische Kleinstadt in der Kommune Kerteminde und liegt am Großen Belt auf der Ostseeinsel Fünen, Region Syddanmark. Die Einwohnerzahl der Stadt lag am 1. Januar 2022 bei 6042. Die Hafenstadt verfügt über Fünens größten Fischereihafen mit Fischauktionsmarkt und Fischfabriken.

Rettet den Fischermann. Beschützt eine aussterben Spezie.
Rettet den Fischermann. Beschützt eine aussterben Spezie.
Der Hafen
Der Hafen

Die Statue Amanda ist das Wahrzeichen von Kerteminde.


Sie wurde 1954 vom Künstler Robert Lund Jensen geschaffen und symbolisiert die schönen, anmutigen Töchter der Stadt.


Die Geschichte von Amanda stammt von einem Mädchen, deren eigentlicher Name Sophie Krag lautete. Sophie war ein junges Mädchen aus Kerteminde, dem ein trauriges Schicksal beschieden war und das im Alter von nur 40 Jahren an einer Krankheit starb.


Sie war eines von acht Kindern des Uhrmachers Edvard Krag und seiner Frau Marie Catrine Ovesen Wittrock. Mit 20 reiste sie nach Kopenhagen, um ihrer Schwester Augusta Møller nachzueifern und Schauspielerin zu werden.


Sie erhielt ein Engagement als Revueschauspielerin am Nørrebro Theater und wurde schnell ins Schauspielermilieu aufgenommen. Sie verlobte sich mit dem Schriftsteller Anton Melbye, der zehn Jahre älter war.


Der Geschichte nach traf sie einen alten Bekannten aus Kerteminde, den Jurastudenten Wilhelm Nielsen, mit dem sie trotz ihrer Verlobung einen Flirt begann. Das Ende vom Lied war eine tragische Aufhebung der Verlobung. Das höhere Bürgertum war empört, und ein guter Freund von Anton, der Komponist Axel Schwanenflügel, schrieb 1893 das Lied „Harper i luften“ (Harfen in der Luft) für die Winterrevue – 

das berühmte Lied, das mit der Zeile „Min Amanda var fra Kerteminde“ (Meine Amanda war aus Kerteminde) beginnt.


Die Stadt Kerteminde hat ihrer "Amanda" ihre treulosen Ausschweifungen natürlich längst vergeben und ihr ein Denkmal gesetzt, als Symbol für die schönen und anmutigen Töchter Kertemindes, die man einfach lieben muss.


Das Wort Amanda stammt aus dem Lateinischen und bedeutet: die Liebenswerte.

Das ist Amanda. Sie ist genauso alt wie ich.
Das ist Amanda. Sie ist genauso alt wie ich.

Auch in Kerteminde wurde in den 1930er Jahren ein Wikingerschiff ausgegraben; es kann im Ortsteil Ladby in einem eigens errichteten Museum besichtigt werden.

Kerteminde ist für seine zwei fantastischen Sandstrände bekannt und am Südstrand die gemütlichen kleinen Badehäuser, die es so oder so ähnlich schon in den 20er Jahren gegeben hat. 

Die Badehäuschen am Südstrand gefallen auch Kalle.
Die Badehäuschen am Südstrand gefallen auch Kalle.
Die Dicke an Südstrand-Parkplatz
Die Dicke an Südstrand-Parkplatz

Abends bin ich in Munkebo gelandet.

Ich habe mich dreist auf den Parkplatz vom Miniaturland Munkebo gestellt und werde hier übernachten und morgen mir die Häuschen ansehen. 

Blick von aussen in den Bauch der Dicken.
Blick von aussen in den Bauch der Dicken.
Heutige Strecke! Mein Einkauf bei Lidl ist auch vermerkt!
Heutige Strecke! Mein Einkauf bei Lidl ist auch vermerkt!