Fährmann, hol über!

Sich über Petrus zu beschweren, ist sinnlos. Der macht eh was er will.


Aber bringt das Leben Zitronen, mach Limonade.


Übernachtet hatte ich auf einem Wanderparkplatz bei der Burgschänke Rotenhain völlig unspektakulär.


Nachdem ich hin und her überlegt habe, ob es noch eine Geocacherunde gibt, die auch im Regen machbar ist, habe ich beschlossen, einfach aufs Gratewohl los zu fahren und zu kucken, was kommt.


Erstmal kam Bad Ems. 

Ich bin ja auf dieser Reise zumindest in Deutschland noch keine 10 km Autobahn gefahren, sondern habe immer im Navi (Handy / Google Maps) 'keine Autobahn' und 'keine Mautstrassen' eingegeben. Also schickt es mich über die Dörfer und das liebe ich.


Das Frühstück gab es heute hoch über Bad Ems nach einer abenteuerlichen Fahrt über Serpentinen mit 16% Gefälle. 

Meine arme Dicke hat das im ersten Gang super geschafft und ist schnaufend zum Ärger der nach mir kommenden hoch geschnauft.



Was ich allerdings nicht angeklickt habe im Navi ist: 'Fähren vermeiden'!


Nach Bad Ems bin ich so ziemlich dem Rhein gefolgt und bei Boppard gibt es eine kleine nette Rheinfähre, auf die dreieinhalb Autos passen. 

Da bin ich hin. 

Die Auffahrrampe ist heikel. 

Der Matrose (heissen die auf kleinen Fähren auch so? 🤔) und der Kapitän haben lange überlegt und rumdiskutiert.

Ich habe nur gelacht. 😁



Dann haben Sie unter die Dicke gekuckt und die Fähre inspiziert und nochmal der Dicken auf den Bauch und ihr Haupt bedenklich hin und her geschüttelt und mir was von 'auf eigene Gefahr' erzählt.


Ich bin dann gaaaanz langsam rauf gefahren. Und habe nicht aufgesetzt. 

Habe ich vorher gewußt! 


Witzig war dann, dass mit der Dicken dann die Fähre auch voll war. Die Breite hat gerade so ausgereicht. 

Das Schiff wurde von der langen Seite aus be- und entladen. 

Passt grad so
Passt grad so
Boppard am anderen Ufer
Boppard am anderen Ufer

Wir sind dann in wenigen Minuten rüber geschaukelt und ich war stolz wie Bolle, dass alles so gut geklappt hat.

Soll keiner sagen, dass es nicht auch in Deutschland Abenteuer zu bestehen gibt. 

Der Kapitän war jedenfalls neidisch, denn mit dem WoMo los wäre sein Traum. 

Sagen ja viele.

Ich lebe ihn! Ist das nicht cool? 

Von der anderen Seite bin ich gekommen.
Von der anderen Seite bin ich gekommen.

Dann ging es wieder Berg rauf und Berg runter mit tollen Aussichten zwischendurch, mit winzigen Augenblicken ohne Regen, in denen ich mal ein Foto machen und einen Cache loggen konnte.


Nie länger als 5 Minuten! 🙄

Die Marksburg in Braunbach
Die Marksburg in Braunbach

Gelandet bin ich schlussendlich dann in Kichberg (Hunsrück).

Da gibt es eine Adventure Cache, der eine kleine Stadtführung ist. 

Also kriegt Kalle mal wieder sein alberne Männtelchen an, weil es immernoch regnet, ich die Barbour-Jacke mit Kapuze und unerschrocken los. 

Wasserturm
Wasserturm

Kirchberg ist die älteste bekannte Siedlung des Höhengebietes zwischen Mosel, Rhein, Nahe und Saar.

1259 erhielt Kirchberg das Stadtrecht. 

Letzter badischer Oberamtmann war bis 1794 der Vater von Karl Freiherr von Drais, dem Erfinder der ersten zweirädrigen Laufmaschine namens Draisine. 

Von 1798 bis 1814 war Kirchberg der Verwaltungssitz eines französischen Kantons im Arrondissement Simmern des Département de Rhin-et-Moselle. Mit den Neuordnungen durch den Wiener Kongress 1815 kam die Region an das Königreich Preußen. 1816 wurde die Stadt dann Sitz der preußischen Bürgermeisterei mit 18 umliegenden Gemeinden.


Am 10. Februar 1928 wurde das östlich angrenzende Dorf Denzen, das ehemalige Dumnissus, gegen den Widerstand der Denzer Bevölkerung in die Stadt Kirchberg eingemeindet.


Seit 1946 gehört Kirchberg mit Denzen zu dem damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz.


Das Stadtbild wird geprägt von drei Türmen: dem Turm der historischen Michaelskirche im Zentrum, dem im Osten gelegenen Turm der evangelischen Friedenskirche sowie dem 36 Meter hohen Wasserturm im Westen, der 1899 errichtet wurde. Die Türme repräsentieren die mittelalterliche Geschichte, die Industrialisierung und die moderne Stadt.


Karl Freiherr von Drais, mit vollständigem Namen Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn (* 29. April 1785 in Karlsruhe; † 10. Dezember 1851 Ebenda), war ein deutscher Forstbeamter und bedeutender Erfinder in der Biedermeierzeit. Während der Badischen Revolution legte er seine Adelstitel ab und wollte nur noch „Bürger Karl Drais“ genannt werden.


Freiherr Karl von Drais (1820) 

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Karl von Drais (kolorierte Lithographie der 1830er Jahre)

Sein Vater war der badische Hof- und Regierungsrat Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn, seine Mutter Margarete Ernestine von Kaltenthal. Markgraf Carl Friedrich von Baden übernahm seine Patenschaft. Im Jahr 1790 zog die Familie von Drais von Sauerbronn nach Kirchberg (Hunsrück) in das Haus der Badischen Gendarmerie, 1794 im Zuge der Französischen Revolution nach Durlach. 1799 starb seine Mutter. Er besuchte die Karlsruher Fürstenschule, Vorläuferin des heutigen Bismarck-Gymnasiums. Da die schulischen Leistungen, vor allem im Lateinischen, nicht die besten waren, entschloss sich der Vater, den Sohn an der Forstlehranstalt seines Bruders unterrichten zu lassen. Von 1800 bis 1803 besuchte er die private Forstlehranstalt seines Onkels Friedrich Heinrich Georg von Drais in Pforzheim. Von 1803 bis 1805 studierte Drais Baukunst, Landwirtschaft und Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Von 1805 bis 1807 wurde Drais für die praktische Ausbildung der Forstlaufbahn an das Forstamt Rastatt versetzt, danach unterrichtete er wieder als Beilehrer an der Forstlehranstalt seines Onkels in Schwetzingen und wurde nach erfolgreichem Examen 1808 pro forma als Forstinspektor beim Oberforstamt Schuttern angestellt. 1810 wurde Drais badischer Forstmeister ohne Forstamt und vom Dienst freigestellt, um seiner Tätigkeit als Erfinder nachzugehen. 1818 wurde er von Großherzog Carl zum Professor für Mechanik ernannt und als Forstmeister frühpensioniert.


Nettes Fenster unterwegs entdeckt
Nettes Fenster unterwegs entdeckt

Kirchberg hat nette alte Häuser. Viel Fachwerk und einige sorgfältig restaurierte historische Gebäude.

Dazu gehört auch das Heimatmuseum, ein sehr auffälliges weil kurioses Haus.


Was New York mit seinem Bügeleisengebäude, ist Kirchberg mit seinem Museum. 

Der Giesskannenbaum
Der Giesskannenbaum

Eine weitere Besonderheit hat der Ort. Dort wächst eines der seltenen Exemplare des Giesskannenbaums.

Nach zahlreichen Fehlerversuchen, eingehenden weltweiten Recherchen und langjähriger Forschungsarbeit ist es den Kirchheimern gelungen, auf heimatlicher Scholle den lange als ausgestorben geltenden Giesskannenbaum zu züchten. 


Soetwas gelingt nur den erfahrenen und wagemutigen Landwirten des Hunsrück!


😁

Ich stehe zwar mitten in der Stadt, aber irgendwie werden hier die Bürgersteige nach 20 Uhr hochgeklappt.

Tote Hose, keiner unterwegs und auch der PKW Verkehr ist so gut wie eingestellt.

Ich bin gut beleuchtet und brauche innen kein Licht anzumachen. 

Sehr praktisch.