Immer munter, rauf und runter.

Meine direkten Nachbarn sorgen für Festbeleuchtung
Meine direkten Nachbarn sorgen für Festbeleuchtung

Meine Töchter behaupten ja, ich würde Bullen-Bingo spielen. Das ist natürlich kein politisch korrekter Ausdruck, spielt aber ziemlich treffend auf meine zahlreichen Begegnungen mit der uniformierten Obrigkeit an, wann immer ich unterwegs bin.


Diesmal war es die Wasserschutzpolizei, die ihr Dienstgebäude direkt neben dem Stellplatz haben, das mit Kameras und Bewegungsmeldern ausgerüstet ist. 


Wann immer ich die Dicke verlassen habe, wurde mir taghell heim geleuchtet. 

Die Zweibeiner habe ich allerdings nicht gesehen.


In Sichtweite befindet sich das Schiffshebewerk Lüneburg/Scharnbeck. 



Bei seiner Einweihung 1975 war dieses technische Meisterwerk bei Lüneburg das größte Schiffshebewerk der Welt. Für die Durchfahrt benötigt ein Schiff 20 Minuten. Dann kann es seine Fahrt auf dem Elbe-Seitenkanal fortsetzen.


Von den beiden kostenlosen Besucherplattformen kann man das Ein- und Auslaufen der Schiffe hautnah erleben. Die Plattformen sind rund um die Uhr geöffnet. Das Informationszentrum zeigt an einem Großmodell die einzelnen Ablaufphasen.


Der Schiffsfahrstuhl ist gerade oben.
Der Schiffsfahrstuhl ist gerade oben.

Das Hebewerk hat zwei gigantische Tröge, die mit Wasser gefüllt sind.

Kommt ein Schiff an das Hebewerk, muss es in einen Trog reinfahren. 

Hinter ihm werden die Schotten geschlossen und wie bei einem Fahrstuhl fährt der komplette Teig mit Schiff und Wasser hoch bzw. runter. 

Fast 40 Meter! 

Dann wird vorn das Schott wieder geöffnet und die Fahrt kann weiter gehen. 

Der Lastkahn 'Berlin' hat gerade eine Art Anhänger, der voll mit Containern beladen ist, in einen der Tröge geschoben und fährt rückwärts, um selber in den anderen Trog einzufahren. 

Der 'Anhänger' der "Berlin"
Der 'Anhänger' der "Berlin"

Nachdem beide Tröge unten angekommen sind, fährt die 'Berlin' an die Seite und macht ihren anderen Container-Anhänger fest, um nur mit dem Motorschiff den ersten Anhänger aus dem Trog zu ziehen.


Auf dem oberen Bild sieht man rechts den ersten Anhänger und links das Schubschiff.

Ich bin auf die andere Seite des Hebewerks gegangen, um den Vorgang besser beobachten zu können. 

Das weisse Schiff ist die 'Berlin'.

Hier hat sie gerade den linken Trog verlassen und macht ihren zweiten Anhänger am gegenüberliegenden Ufer fest. Dann holt sie den ersten Anhänger aus der rechten Kammer.


In der Zwischenzeit fährt das Schiff im Vordergrund bereits in die linke Kammer ein. Andere warten schon. 

Immer der Reihe nach anstellen!
Immer der Reihe nach anstellen!

Ein paar technische Daten gefällig?



Bauart: Doppelsenkrechthebewerk mit Gegengewichten und zwei unabhängig voneinander arbeitenden Trögen in je vier Führungstürmen

Baukosten: 190 Millionen DM (nach Nachrüstung)

Fallhöhe: maximal 38 m (abhängig vom Wasserstand der Elbe)

Trogabmessungen: Nutzlänge/Nutzbreite/Drempeltiefe 100 m / 11,8 m / 3,38 m (tatsächliche Länge zwischen den Toren = 105,6 m)

Trogtore und Haltungstore im Oberhaupt und Unterhaupt sind Hubtore

Torschutzeinrichtungen: Die an den Trogtoren angebauten Fangseile zum Schutz vor Schiffsstößen verkürzen die nutzbare Länge für die Schifffahrt auf 100 m

Gesamtgewicht des mit Wasser gefüllten Troges: 5.800 t

Gesamtgewicht der bewegten Teile eines Troges (einschl. Wasser): circa 11.800 t

Gewicht einer Gegengewichtsscheibe aus Schwerbeton (224 Stück pro Trog): circa 26,5 t (Gesamtes Gegengewicht 5.936 t pro Trog)

Maße einer Gegengewichtsscheibe: 6,8 m × 3,4 m × 0,32 m

Dicke der 240 Stahlseile je Trog: 54 mm

Antrieb eines Troges: Vier Elektromotore mit jeweils 160 kW

Dauer eines Hebe-/Senkvorgangs: 3 Minuten

Dauer einer Durchfahrt (inklusive Ein- und Ausfahrt): 15–20 Minuten

Leistung des Pumpwerks zur Wasserversorgung des Kanals aus der Elbe: 6,75 m³/s


Das Motorschiff 'Berlin' hat den zweiten Hänger abgekoppelt und holt jetzt den ersten aus dem Trog
Das Motorschiff 'Berlin' hat den zweiten Hänger abgekoppelt und holt jetzt den ersten aus dem Trog

Ich war wirklich fasziniert von dieser Ingeneursleistung.

Nachdem es dann aber wieder stärker anfing zu regnen, bin ich weiter gefahren und habe noch in Uelzen Station gemacht. 



Huntertwasser Bahnhof in Uelzen
Huntertwasser Bahnhof in Uelzen

Diesen Bahnhof könnte ich nicht einfach links liegen lassen.

Ich bin doch die absolute Mosaik Tante. 

Nicht nur Fliesenscherben, auch Patchwork, Diamont Painting und alles was mit dem Vorgang -aus kleinen Teilchen was Grosses machen- zu tun hat, fasziniert mich schon meine Leben lang.

Kann man ja auch auf anderen Seiten dieser Homepage nachlesen. 

Also ist ein Bahnhof von Hundertwasser ein MUSS! 


Ich will mich ja nicht mit dem guten alten Friedensreich vergleichen aber was wie zufällig zusammengestellt bei ihm wirkt, hatte System. 

Er hat z. B. die einzelnen Fliesen für die Säulen extra von Hand anfertigen lassen und darauf bestanden, dass seine Vorstellungen von der Farbe eingehalten werden. 

Das hat mich schon immer geärgert und nicht in mein Bild gepasst. 

Mir hätte es besser gefallen, er hätte mit Resten bereits vorhandener Fliesen, Steine und Kacheln gearbeitet. 


Das mache ich nun wieder. 

Recykeln und Upcykeln. 

Aus Resten, Abfall und Gebrauchtem.


Aber es waren andere Zeiten, als Hundertwasser künstlerisch tätig war. 




Es ist immernoch gut zu erkennen, was Hundertwasser einst beabsichtigt hat, auch wenn der Bahnhof sichtbar in die Jahre gekommen ist.

Der Putz bröckelt und die Fliesen sind Stumpf und verschmutzt. 

Der Fremdenverkehrsverband schreibt:


Magischer Anziehungspunkt in Uelzen ist der märchenhaft anmutende Hundertwasser-Bahnhof. Nach den Plänen des weltbekannten Künstlers Friedensreich Hundertwasser wurde der alte Backsteinbau im Rahmen der EXPO 2000 zu einem farbenprächtigen Kunstwerk umgestaltet.




"Friedensreich Hundertwasser" war der Künstlername eines österreichischen Malers und Architekten. Er trat sein ganzes Leben lang als Gegner der geraden Linien auf, was man besonders gut am Beispiel des Hundertwasser-Bahnhofs in Uelzen erleben kann. Alle Formen sind abgerundet, fantasievoll und individuell.




"Der schönste Bahnhof der Welt" - so ein häufiger Ausspruch der zahlreichen Besucher - ist eines der letzten Projekte, die der Wiener Künstler schuf. Heute verbindet das Gebäude auf einzigartige Weise Kunst, Ökologie und Moderne. Auf den Dächern sprießen nicht nur Sträucher - die größte dachintegrierte Photovoltaikanlage Niedersachsens erzeugt hier umweltfreundlichen Strom aus Sonnenenergie. 




Außen ziehen bunte Säulen und goldene Kugeln die Blicke auf sich, im Inneren bezaubern phantasievolle Mosaike, schillernde Farben und die so typischen, abgerundeten Ecken. Licht und Raum schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, die den Besuch dieses architektonischen Kunstwerks einmalig macht.

Nun ja.

Ich fand den Anblick der verkümmert Pflanzen - Hundertwasser hat immer auch Pflanzen in Wohn- und Lebensräume integriert-, der fehlenden Beleuchtung und des längst nicht mehr sprudelnden Wassers doch sehr bedrückend.

Sehr schade, dass der Bahnhof so ungepflegt und vernachlässigt ist.

Ist auf den Fotos nicht so zu erkennen. 

Da unten sollen eigentlich Wasser plätschert und Pflanzen wuchern.
Da unten sollen eigentlich Wasser plätschert und Pflanzen wuchern.

In der Zwischenzeit hat sich Gabi aus meiner WoMo/WoWa Frauengruppe gemeldet und wir haben uns tatsächlich getroffen, was ich richtig klasse fand.

Ich habe mich schon gewundert, dass kaum jemand aus der Gruppe mich angesprochen hat, auch wenn ich nicht weit von ihnen vorbei gefahren bin.


Wir sind mit Kalle Gassi gegangen, haben dabei Caches gesucht und gefunden und geschwätzt. 

Gabi und icke
Gabi und icke

Ein kleines Stückchen bin ich noch weiter gefahren und habe mir dann einen Platz für sie Nacht gesucht.