Bernstein und Flocken

Heute morgen im Hafen von Danzig
Heute morgen im Hafen von Danzig

Gut bewacht habe ich prima geschlafen. Ich muss dazu sagen, dass ich immer mit Ohrstöpseln schlafe, mir also auch Schiffsmotoren nichts ausmachen.


Eigentlich wollte ich mit der Tram zum Bernstein Museum fahren und vielleicht mit einem Uber zurück, bin dann aber doch mit der Dicken in die Innenstadt und habe sogar einen kistenlosen Parkplatz gefunden.


Dachte ich zumindest.


Bei meiner Rückkehr fand ich dann einen ein Meter langen Strafzettel im Plastiktütchen vor.


130 Sloty {ca. 28 Euro}.


Hat später dann Lukasz für mich bezahlt.
Dafür hat er zwei Nächte bei seinem nächsten Besuch bei mir gut. 😁

Das Bernsteinmuseum im Langgasser Vortorkomplex
Das Bernsteinmuseum im Langgasser Vortorkomplex

Das Bernsteinmuseum ist in einem einzigartigen gotischen Denkmal aus dem 14. Jahrhundert mit vielen Elementen aus der Periode des Renaissance-Umbaus untergebracht. 


Ursprünglich bildete der Bau das Schlüsselelement der mittelalterlichen Befestigungsanlagen und war später ein Gefängnis mit Folterkammern, Isolationszellen und Verhörräumen. 


Wände und Fußboden sind ganz in schwarz gehalten, es spiegelt und glänzt, lässt aber die Exponate umso deutlicher hervortreten. 

Kalle hatte Angst, als wir am Montag schon einmal drin waren. Sein Spiegelbild in den Fliesen war ihm wohl nicht geheuer. 

Der Eingangsbereich
Der Eingangsbereich

Das komplette Gebäude war entkernt worden  und das Museum als schwarze Stahlkonstruktion innen hinein gebaut. 

 Innen sind weiterhin die Gefängnismauern und die Fenster der insgesamt 18 Zellen zu sehen. 


Sehr elegant und beeindruckend gelöst! 



Die Geschichte des harten Harzes, seine Fundorte, die Verarbeitung und die Gegenstände die früher und heute aus diesem kostbaren Material gefertigt werden sind Inhalt der Ausstellung. 

Bernstein kann viele unterschiedliche Färbungen aufweisen.
Bernstein kann viele unterschiedliche Färbungen aufweisen.

Ich selber habe auch eine kleine Schachtel mit Bernstein-chen daheim. 


Alle selber als Kind gefunden.


Allerdings kein Vergleich zu diesen häufig monströsen Klumpen, die in Polen am Strand aufgetaucht sind.

Bernstein in unterschiedlichen Grössen
Bernstein in unterschiedlichen Grössen
Kabinett Johann Georg Zernenbach, Danzig 28. Juli 1724
Kabinett Johann Georg Zernenbach, Danzig 28. Juli 1724

Natürlich wurde auch das nach wie vor spurlos verschwundene Bernsteinzimmer erwähnt, um das sich ja viele Gerüchte, Legenden und Vermutungen ranken.



Das Bernsteinzimmer - unglaubliche Pracht!
Das Bernsteinzimmer - unglaubliche Pracht!

Wikipedia:


'Das Bernsteinzimmer ist ein Prunkraum, dessen Wände mit Bernstein-, Gold- und Spiegelelementen verkleidet sind. Es wurde im Auftrag des preußischen Königs Friedrich I. nach Plänen des barocken Baumeisters Johann Friedrich Eosander ab 1701 geschaffen und bis 1712 im Berliner Schloss eingebaut. Bereits 1716 tauschte der wenig kunstinteressierte König Friedrich Wilhelm I. das Bernsteinzimmer beim russischen Zaren Peter I. gegen groß gewachsene Soldaten. Erst Zarin Elisabeth ließ es 1741 erweitern und im Winterpalast in Sankt Petersburg und schließlich 1755 im Katharinenpalast in Zarskoje Selo einbauen. Dort blieb es fast zwei Jahrhunderte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bernsteinzimmer 1941 von der Wehrmacht erbeutet und anschließend im Königsberger Schloss eingebaut. Beim Vormarsch der Roten Armee wurde es 1944 ausgelagert und ist seitdem verschollen. Eine detailgetreue Rekonstruktion des als „Achtes Weltwunder“ geltenden Prunkraums befindet sich seit 2003 wieder im Katharinenpalast.'



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Einzelteil aus dem nach gebildeten Bernsteinzimmer
Einzelteil aus dem nach gebildeten Bernsteinzimmer


Wo das Bernsteinzimmer oder seine Einzelteile tatsächlich hingekommen sind, weiss niemend. 


Wo ich abbleiben muss, weiss ich genau. 


Auf nach Swinemünde! 


Für mich immer wieder eine Wohltat, aus der Stadt, aufs Land raus zu fahren. 

Jeder zweite Ort hat grosse Storchennest auf den Strom Ästen montiert und Freund Adebar hat in dieser Gegend offenbar genug Nahrung, um sich fortzupflanzen. 

Eigentlich kein Wunder, denn durch die kahlen Bäume blitzen immer wieder Seen und Teiche. 


Egen 15 Uhr fahre ich auf eine Tanke und Fülle Diesel und LPG-Gas nach. 

Urplötzlich fängt es an zu schneien und als ich die Tanke verlasse, ist alles weiss. 

Ich fahre noch ein paar Kilometer und Kurve dann auf einem Parkplatz ein, der zu einer Sportanlagen und Schwimmbad gehört, gepflastert ist und fast leer. 


Die Fußballer müssen noch ein bisschen mit den Autos schliddern, bevor sie weg fahren, aber das stört mich nicht. 


Für Freitag habe ich ein Fähre von Swinemünde nach Trelleborg gebucht. 

Bis Swinemünde sind es noch 230 Kilometerchen. 



Die Flocken sind dick und klebrig und morgen hoffentlich wieder weg. Däumchen drücken!
Die Flocken sind dick und klebrig und morgen hoffentlich wieder weg. Däumchen drücken!