Wie im Bilderbuch. Sonnenaufgang.
Wie im Bilderbuch. Sonnenaufgang.

Ich begrüsse die Sonne mit ein paar stümperhaften Yoga Übungen. Der Sonnengruss macht natürlich den Anfang. Den kann ich immerhin.

Ich muss da mehr machen. Seit mein Fitnessstudio zu gemacht hat, fehlt mir gezielte Bewegung. Besonders Nacken und Schultern sind verspannt. Da ist Autofahren kontraindiziert.

Im heute morgen ruhigen Meer konnte ich springende Fische beobachten und ganze Schwärme verfolgen, die das Wasser kräuselten. Fischreiher fingen sich ihr Frühstück. 

Das unglaubliche Panorama wirkte wie ein Scherenschnitt. Links die Berge mit Schnee oben drauf, rechts die aufgehenden Sonne. 

Ein alter Mann saß noch im Lokal am Fenster. Er hat vor dem laufenden Fernseher auf einem Stuhl geschlafen. Ich hatte mich schon gewundert warum noch ein Auto vor der Tür stand. 

Richtung Patras unterwegs. Die Sonne im Rücken.
Richtung Patras unterwegs. Die Sonne im Rücken.

Auf dem Weg nach Patras noch die ersten Caches des neuen Jahres gesucht. Viele Lost Places. Alte Bahnhöfe, stillgelegt Gleise. 

Rio-Andirrio-Brücke
Rio-Andirrio-Brücke
Mein Schiff und eines von Anek Lines
Mein Schiff und eines von Anek Lines

Erstmal habe ich am neuen Südhafen nach dem Anek Büro gekuckt. Heute ist aber auch hier Feiertag und alles zu. Über 'Park4night' habe ich mir einen Platz mehr in der Innenstadt gesucht. Von dort aus konnte ich meine Cache-Exkursion starten und er wurde mir als ruhig und angenehm angepriesen. Ich fand diesen Platz allerdings schrecklich. Schräg gegenüber war ein Rummelplatz aufgebaut und offenbar hatten alle Anwohner von Patras beschlossen, hier alle in den Sonnenuntergang zu starren. Viel zu viele Leute. 

Werde ich jetzt Menschenscheu? Nee, nee, aber Kontakte suche ich mir gerne selber aus.

Aber erstmal bin ich auf Tour gegangen. 

Mindestens 180 Stufen. Irgendwann war ich nur noch mit Schnaufen beschäftigt und habe das Zählen vergessen.
Mindestens 180 Stufen. Irgendwann war ich nur noch mit Schnaufen beschäftigt und habe das Zählen vergessen.
Die Aussicht belohnt die Qual
Die Aussicht belohnt die Qual

Auch hier waren viele Menschen unterwegs. Immer höher ging es hinauf. Dann in ein Waldstück rein. Plötzlich kamen von allen Seiten grosse Hunde laut bellend angeschossen. Kalle hat den Schwanz erst eingezogen und dann demonstrativ gewedelt, um zu signalisieren, dass er harmlos ist. Mir waren die Biester jedenfalls nicht geheuer. Ich habe Augenkontakt vermieden und bin stramm weiter gelaufen ohne sie zu beachten. Sie haben sehr aggressiv gebellt und kamen gefährlich nahe an meinen Leckerli - Beutel, den ich am Gürtel trug. Mistviehcher, elende. Irgendwann haben sie aufgegeben. Ich habe gleich mal nachgesehen, ob es auch noch einen anderen Weg zurück gibt, damit wir nicht nochmal durch das wilde Rudel müssen.


Links eine Ruine, rechts frisch renoviert.
Links eine Ruine, rechts frisch renoviert.

Ganz weit oben war der Cache leider an einem Müllplatz versteckt. Ekelhaft. Trotz grandioser Weitsicht. 

Kann man auf dem Bild erkennen, wie steil die Treppe ist und wie schmal die Stufen? Ab und zu waren rechts Hauseingänge. Ich frage mich wirklich, wie die Leute ihre Einkäufe hier hoch schaffen, wie ältere Menschen oder gar Gehbehinderte hier wohnen können?? Wie kommt die Feuerwehr oder ein Krankentransport hier rauf? Unglaublich! 

Patras von obe. Mit Schiffswrack.
Patras von obe. Mit Schiffswrack.

Und auch hier verschandeln sie ihre Berge mit Windrotoren zur Energiegewinnung und nach dem Vorschlag von Nektar (der Guide vom Knossos) wäre es viel sinnvoller eine von den 70 unbewohnten Inseln Griechenlands komplett mit den Windrädern zu bestücken. Das würde genug Energie fürs ganze Land liefern, dann wären die die Berge verschont. Gute Idee fand ich.


Jedes Haus hat Solar auf dem Dach. Zur Warmwassergewinnung. Aber nicht etwa eine grosse zentrale Anlage, die auch noch den ganzen Hausstrom produzieren könnte. Nein! Jede Wohneinheit hat ihr eigenes Set und eine Satellitenschüssel und noch so einen schwarzen Druckbehälter oder was auch immer das ist. Da kann man sich vorstellen, wie die Dächer aussehen. 

Auf die Straßenbahn wollte ich nicht warten.
Auf die Straßenbahn wollte ich nicht warten.

Ich falle auf. Und mir ist nicht wirklich klar, ob das nun gut oder schlecht ist.

Die Leute kucken komisch. Ich renne im T-shirt rum und sie in Daunenjacke und Mütze. Ich nehme mal an, dass man mir die Fremde ansieht. Auf einem Zebrastreifen kommt mir ein Penner (jawoll!) entgegen und stampft direkt neben mir und Kalle absichtlich heftig mit dem Fuss auf. Ich zucke zusammen und brüllte ihm 'Arschloch' hinterher. 

Und Kalle fällt auf. "Ach, ist der süss..." kann ich auch auf Griechisch verstehen. Sie halten ihn für einen Welpen, dabei ist er schon 10 und er nutzt das aus. Ich komme kaum vorwärts, weil alle ihn streicheln wollen. Er findet das toll. Die Leute sind dann verwundert, wenn ich ihn abrufen und er tatsächlich kommt. Leider muss ich ihn häufig an die Leine nehmen. Zu viel Hunde Futter, Katze Futter, Taubenfutter, ganze Brote und Essensreste liegen überall rum. Kein Wunder, wenn der kotzt. 

Suchbild
Suchbild
Blick aus dem Schlafzimmer über mein Fahrrad zum Schiff
Blick aus dem Schlafzimmer über mein Fahrrad zum Schiff

Im Hafen dröhnt der Dieselmotor von dem Schiff hinter mir, aber daran gewöhne ich mich. Vielleicht fährt es ja auch noch weg. Ist mir allemal lieber, als die vielen Leute an dem anderen Platz.