Griechische Küche
Griechische Küche

Der Campingplatz in Paleochora ist schon was besonderes. So ein bisschen wie Garten Eden. Aber eher auf dem Boden der Tatsachen, nicht so idealisiert, wie in der Bibel. Da ist Platz für Touristen, winterfeste Dauercamper, aber auch eine Handvoll exotischer Gestalten, die dort toleriert und respektiert werden.

Und ab und zu kommen auch kostenlose göttliche Gaben aus bäuerlicher Überproduktion, die dann eine ganze Mahlzeit ausmachen. So wie der Salat.

Hier hilft man sich gegenseitig, da werden sogar Katzen gehütet und Hunde an den Tropf gehängt. Man ist füreinander da.

Und kleine Wunder gibt es auch. Ich habe mich immer geärgert, dass mein einzelner größerer Topf keinen Deckel hat. Laufe ich an meinem Nachbarn Gerd vorbei, fragt der aus dem Nichts, ob ich einen Topfdeckel gebrauchen kann, er hätte zwei in gleicher Größe. Natürlich passt der Deckel auf meinen Topf hervorragend! Eine Bestellung beim Universum wird prompt geliefert!


Katara, Lisi und ich aus der Facebook Gruppe
Katara, Lisi und ich aus der Facebook Gruppe

Am Vormittag haben wir ein kleines Gruppentreffen abgehalten. Katara, Lisi und ich. Jede von uns hat ihre eigene Geschichte und es ist schön, sich auszutauschen. Und wir sind natürlich auch sehr international. Katara lebt seit einiger Zeit fest auf Kreta, Lisi kommt ursprünglich aus der Schweiz und fährt mit ihrer Monschterburg seit 6 Jahren in der Weltgeschichte rum und ich nehme mir gerade 100 Sabbattage. Aber ist es nicht erstaunlich, dass sich drei Frauen aus der Gruppe gleichzeitig hier aufhalten? Sogar vier Frauen (das sind mehr als 1 %), aber dazu später. 

Olivenbäume mit Netzen darunter. Die weissen Häufchen sind Schnee! 
Olivenbäume mit Netzen darunter. Die weissen Häufchen sind Schnee! 

Nach vier Nächten ruft wieder die Straße. Meine To Do To Day-Liste sieht duschen (heisses Wasser mit ordentlich Druck ohne das Nass sparen zu müssen, hat schon seinen Reiz), Abwaschen, Fahrrad aufladen und Abschiedsrunde vor. Dann geht es von Paleochora nach Elafonissi Beach. Das wäre eigentlich nur ein Katzensprung, wenn es eine Ufrrstrasse geben würde. Gibt's aber nicht. 

Man muss immer die Berge rauf und an der richtigen Stelle wieder runter. Das ist im Moment nicht so einfach. 

Der starke Regen hat Abstürze,  Abbrüche und Steinschlag verursacht. Viele Stellen sind ausgewaschen oder es hat Sand angrschwemmt. Hinter jeder Kurve können Felsbrocken liegen und ich muss höllisch aufpassen. 


Die Olivenheine ziehen sich bis in die Steilhänge der Berge hinauf und schwarze, weisse oder rote Netze sind darunter ausgebreitet, die die Oliven auffangen sollen und die Ernte in diesem schweren Gelände erleichtern. 

Für drei bis sechs Monate liegen die Oliven in einer Wasser-Meersalzlake. Im dabei stattfindenden Fermentations-Prozess entstehen natürliche und sehr wertvolle Milchsäurebakterien. Diese entziehen den Oliven ihre Bitterkeit, machen sie weicher und bekömmlicher für den Verzehr.




Am Strassenrand
Am Strassenrand
Plötzlich taucht das Meer zwischen den Bergen auf.
Plötzlich taucht das Meer zwischen den Bergen auf.
Allein
Allein

Der Strand ist komplett leer. Das Meer rausch und schlägt hohe Wellen. Ich gehe mit Kalle ein Stück und etwas verborgen steht ein Van. Die Camper in kommt mir entgegen und wir unterhalten uns. Und siehe da: Mandy ist auch in der FB Frauengruppe! Sie hat einen Arzttermin und wird hier noch ein paar Tage stehen bleiben. 

Beate und Mandy R.
Beate und Mandy R.
Elafonissi Beach
Elafonissi Beach

Normalerweise ist hier weit und breit feiner Sandstrand. Eine Sandbank ermöglicht die vorgelagerte Insel zu Fuss zu erreichen. Das geht im Moment gar nicht. Die Wellen sind meterhich, die Sandbank überspült. Die Insel unerreichbar. 

Einen Earth Cache gibt es hier auch, der sich mit dem rosa Sand befasst, von dem aber im Moment kaum was zu sehen ist.

Ein Earth Cache soll eine geologische Besonderheit zeigen. 


Was verursacht rosa Sand?

Rosa Sand ist das Ergebnis winziger roter Organismen, die auf den abgestorbenen Korallenriffen und Muschelstücken wachsen, die auf den Meeresboden fallen.

Es besteht auch aus einer natürlichen Formulierung von Kalziumkarbonat von sehr kleinen wirbellosen Meerestieren, die sich mit Korallen und Muscheln und anderen Meerestieren vermischt haben, die Foraminiferen haben, mikroskopisch kleine Amöben mit einer roten oder hellrosa Körperschale.

Wieder was gelernt. 


Mein Log für den Earthcache
Mein Log für den Earthcache
Rosa Sand
Rosa Sand
Ade nun zur Guten Nacht...
Ade nun zur Guten Nacht...