Nachts reisse ich die Balkontür auf, weil mir so heiss ist. Bin ich gar nicht mehr gewöhnt.

Mir schwirren immer noch die Bilder von den halb zusammen gebauten Laikas im Kopf rum. Mit 500 Angestellten ist es auch einer der größten Arbeitgeber der Region. 

Schade, dass sie so wenig Wert auf Merchendising legen. Ich hätte gerne was gekauft und voller Stolz getragen.


An der Hotel-Rezeption erwähne ich beim auschecken, dass das Rührei gestern so versalzen war, dass ich es nicht essen konnte und man berechnet es mir nicht. Das Internet habe ich ordentlich angezapft und neue Filme runter geladen. Wasser kann ich auch bei der Dicken nachfüllen, der Gartenschlauch ist noch an und der Hahn in Reichweite. Ich verbrauche so ca. 60 Liter in 12 Tagen. Eher waschen, statt Duschen, Wasser aus den Wärmflaschen wird immer wieder heiss gemacht und Trinkwasser habe ich extra.

Kalle trinkt das Wasser, dann brauche ich für den Abwasch und das meiste geht sicherlich fürs Händewaschen drauf. Das muss man in diesen Zeiten ja dauernd. 

Viareggio Hafen
Viareggio Hafen

Es ist kalt draussen, aber die Sonne scheint wunderbar. Die Dicke ist nach zwei Tagen hauptsächlich rumstehen total ausgekühlt. Kalle muss Mäntelchen anziehen, denn er zittert. Ich begebe mich erstmal auf die Piste, zum warm werden. 


Bei Lidl mache ich Station. Da ist alles leer. Kleiner Einkauf und dann in der Sonne frühstücken. Weiter nach Viareggio,  „Die Perle des Tyrrhenischen Meers". 


Ich muss jetzt wieder das Meer sehen.

Ähhh. Okeee....
Ähhh. Okeee....
Cachestationen, zum Glück ohne Krokodilstränen
Cachestationen, zum Glück ohne Krokodilstränen

Viareggio hat drei Caches, was für eine italienische Kleinstadt schon richtig viel ist und ist für seine Karnevalsumzüge bekannt. Es gibt hier sogar ein Karnevalsmuseum.

'Jedes Jahr am Faschingsdienstag wird der Karneval von Viareggio live im nationalen Fernsehen (RAI 3) übertragen, um mit der Fröhlichkeit seiner spektakulären Wagen auf die Fernsehbildschirme Italiens einzudringen. Jedes Jahr kommen berühmte Gäste, Politiker und Sportler nach Viareggio, um ihr Pappmaché-Bildnis zu bewundern, und Tausende von Menschen entscheiden über den Erfolg der Veranstaltung.


Der Karneval von Viareggio füllt einen ganzen Monat Tag- und Nachtfeiern mit Paraden von allegorischen Wagen, lokalen Partys, Maskenbällen und Festen aller Art.'



Mir fallen allerdings die riesigen Luxusjachten im Hafen auf. Es gibt hier Werften, in denen diese Schüsseln offenbar gebaut werden.

 Im Ortstteil Torre del Lago liegt die Villa Puccini, ein Museum zu Ehren des Komponisten in seinem ehemaligen Wohnsitz am See.


Mit den Caches habe ich Glück. Sie sind gut zu finden und gepflegt.

Hier ist der Strand nicht eingezäunt. Ich laufe auf der Mole rum, bis es mir zu tief rechts und links runter geht. Nur mit einer Leiter kommt man wieder auf die Uferstrasse. Ich bitte eine Frau, mir Kalle abzunehmen, denn der kann weder springen noch Leiter klettern. Sie hilft begeistert und Kalle grinst. Der alte Charmeur.

Impressionen in Viareggio
Impressionen in Viareggio

Park4night schlägt zwei Parkplätze vor, wobei ich mich offenbar intuitiv für den richtigen entscheide, einen dritten nämlich, näher am Museum, weiter weg vom Hafen. 

Der eine ist mit merkwürdigen Gestalten bevölkert. Ausserdem hat ein grosser Zirkus hier sein Winterquartier aufgeschlagen.

Es gibt schon zahlreiche verkrachte Existenzen, die in versifften Wohnmobilen hausen und ganze Rollheimer Dörfer bilden. Das sollen sie tun. Besser als auf der Straße erfrieren, aber trotzdem möchte ich mich davon abgrenzen. Also parke auf dem kleinen Parkplatz am alten Stadion in einem Wohngebiet. Die Nacht verbringe ich dann auf einem grossen Parkareal, wo noch andere Reisende stehen. 

Auf meinem endgültigen Platz habe ich eine Wassertanke entdeckt. Da kann man kostenlos Wasser zapfen, soviel man mag. 

Es gibt auch Wasser mit Blub, da kostet dann der Liter 5 Cent.

Ist ja eigentlich ein Armutszeugnis der Stadt, heisst das doch, dass das Wasser daheim aus dem Hahn ungenießbar ist. Oder sehe ich das falsch?