Mein Übernachtungsplatz
Mein Übernachtungsplatz

Heute habe ich endlich auf meinen Bauch gehört und mal den Kopf ausgeschaltet. 

Die ganzen letzten Tage hat mein Kopf gesagt: wenn du in Italien bist, musst du Palermo sehen, in Rom gewesen sein, nochmal nach Pisa (denn da bist du vor Jahren ja nur durchgefahren). 

Das musst du noch sehen und da musst du noch hin und das ist Pflichtprogramm in Italien und und und

Dabei habe ich mich immer unwihler gefühlt. 

Die Küste hier ist eingezäunt, wohlbin Privatbesitz oder an Restaurants verpachtet, die im Sommer sich jeden Quadratzentimeter bezahlen lassen. Dafür halten sie ihren Teil des Strandes sauber und kümmern sich weder um den Teil vor ihrem Zaun, noch nehmen sie den Dreck im Hinterland war. 

Der türmt sich zu Bergen. 

Ist diese unverantwortlich Haltung der Bevölkerung noch Auswirkung der Diktatur unter Mussolini? 

Keine Ahnung. 

 

Jedenfalls war ich erst noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und habe dann ins Navi die Adresse vom Laika Werk eingegeben. 

Dann bin ich los. 

Je mehr ich aufs Land kam, desto weniger Müll lag rum. Die Straße führt zwischen den Bergen hindurch, auf deren Gipfel Schneehäubchen sitzen. 



Kaum bin ich weiter ins Landesinnere gefahren, ging es mir besser und ich habe deutlich gemerkt, dass es die richtige Entscheidung war. Ich muss gar nichts und auch wenn ich Rom nicht besuche, werde ich es überleben. Den Papst kann ich sowieso nicht leiden. Überhaupt das ganze kirchliche Bodenpersonal. 

Und wenn ich jemals denke, dass ich da unbedingt hin muss, dann mache ich eine Pauschalstädtereise mit TUI und fachkundiger Führung, bei der ich mich dann nicht um die Höhe der Brücken oder die Breite der Straßen kümmern muss. Basta! 


 


Die Autobahn erinnert mich sehr an die DDR Transitstrecke. Da hat es auch immer so rhythmisch gebollert. Hier waren nur die Abstände größer. 


Auf den steilen Hängen gibt es immer wieder kleine Ortschaften mit dem hier vorkommenden Steinen auf die Felsen gebaut. Daneben riesige klaffende Wunden im Berg, Steinbrüche, in denen der Stein abgebaut wurde.


Unterhalb der Autostrada, sie führt über weite Strecken auf Brücken durch die Täler und Berge, weiden Schafe, Ziegen und Pferde. Es gibt wieder landwirtschaftliche Flächen. So angenehm fürs Auge. 


Auch Olivengärten sind wieder zu erkennen. Hier werden die Olivenbäume einmal jährlich kontrolliert, weil es einen Parasiten gibt. Sowas wie den Borkenkäfer bei uns. 

Rast zum Frühstück (der Selbstauslöser macht das Bild seitenverkehrt)
Rast zum Frühstück (der Selbstauslöser macht das Bild seitenverkehrt)

Ich habe immernoch die Befürchtung, dass mein Gas nicht reicht. Letztmalig habe ich drei volle Flaschen auf Kreta gehabt. Eine ist bereits leer, die zweite auf dem Weg dorthin. Bei OBI habe ich mal nachgefragt, aber die haben nur so kleine fünf Liter Dinger. Nützt mir nichts. 

Weitsicht vom OBI Parkplatz
Weitsicht vom OBI Parkplatz

Nach ca. 250 km habe ich mich mal wieder an den Geocaches der Umgebung orientiert. Als gleich drei gleichzeitig in einem kleinen Ort auf der Strecke aufpoppten bin ich runter von der Piste und eine Art Feldweg lang zu einem kleinen Parkplatz. Erst später habe ich gesehen, dass es sich um einen offiziellen Stellplatz handelt. So richtig mit Grauwassergulli, Schlauch und Stromanschluss.

Erstmal bin ich mit Kalle zu einem Geocache gegangen, aber irgendwie voll den Weg verpeilt. Jedenfalls hat Kalle jetzt lauter Klettern im Fell und ich Kratzer überall. 

Als wir wieder beim Wagen waren, kam eine junge Frau und fragte, ob ich bleiben wolle und evtl. im nahen Restaurant essen.

Abendessen ging gar nicht bei mir. Ich hatte Kuchen gegessen und war noch satt und der lag mir auch blöd im Magen. Ich tippe mal darauf, dass Alkohol drin war. Ich habe den zwar nicht raus geschmeckt, aber mir war danach ganz komisch. 

Es stellte sich heraus, dass die junge Frau auch die Geocaches gelegt hat. Anlässlich eines Events, das wohl bei ihnen im Lokal stattgefunden hat. Es gibt eben keine Zufälle. Ich hatte sie gerade angeschrieben, nicht wissen, dass ich sie gleich kennenlernen würde.

Ich habe mich dann zum Frühstück für morgen früh angemeldet und 10 Euro für den Stellplatz bezahlt. Einschliesslich Strom.

Hier ist es wunderbar ruhig. Die Autobahn weit weg. Nur Schafe als Nachbarn. 

Der Platz ist natülich nicht mit deutschen Maßstäben zu messen. Hier wird auch Baumaterial gestapelt und es stehen lauter Blechdosen rum. Aber für italienische Verhältnisse ist er sauber und ordentlich. Strom funktioniert, Wasserhahn auch. Um Chemiekloentleerung brauche ich mich ja nicht mehr zu kümmern. 

Suchbild
Suchbild

Wenn ich auf mein Herz und/oder meinen Bauch höre, dann ist alles gut. Dann fügt sich alles. Passt eines zum anderen.

Intuition und die Macht der Anziehung sind beides Dinge, die sich derartig positiv auswirken können, wenn man sie nur richtig nutzt. 

Hier bin ich genau richtig. Ich freue mich auf morgen und das Frühstück. 

Der blaue Pfeil ist mein Handy. Den Geocache mache ich morgen.
Der blaue Pfeil ist mein Handy. Den Geocache mache ich morgen.

Wenn ich auf mein Herz und/oder meinen Bauch höre, dann ist alles gut. Dann fügt sich alles. Passt eines zum anderen.


Intuition und die Macht der Anziehung sind beides Dinge, die sich derartig positiv auswirken können, wenn man sie nur richtig nutzt. 


Hier bin ich genau richtig. Ich freue mich auf morgen und das Frühstück.