Nackidei
Nackidei

Habt ihr jemals versucht, mit Selbstauslöser ein nettes Foto von euch zu schiessen, das aussagekräftig ist und trotzdem nicht viel zeigt? Heute wollte ich unbedingt endlich ins Meer steigen. Die Wellen waren moderat, der Wind hatte sich gelegt und die Sonne schien. Also nix wie rein in die Fluten. 

Wassernixe
Wassernixe
Enge Gassen in Rethymno
Enge Gassen in Rethymno

Nachdem das Wetter zumindest als trocken vorhergesagt worden war, musste ich natürlich Rethymno und seine Geocaches in Angriff nehmen. Kalle bleibt in der Dicken und ich habe den Drahtesel gesattelt.


Bis 2008 war ja Rethymno auch Hafenstadt und wurde von den Fähren aus Piräus angefahren. 

Chapel of Agios Saint
Chapel of Agios Saint

Auf der Rückseite der Festung befindet sich eine kleine Felsenkapelle. Sie hat eine ganz besondere Atmosphäre in ihrem Innern. Vor mir hat eine junge Frau eine zwei Meter lange dünne Kerze den Berg hinauf getragen und oben angezündet. Die Aussicht von dort oben ist grandios. Links die schneebedeckten Berge, unten das Meer. 

Rundumblick von der Kapelle
Rundumblick von der Kapelle

Der römische Sophist Claudius Aelianus erwähnte im 3. Jahrhundert einen Tempel der Artemis von Rokkaia (Diana von Rhoccaea), der sich auf dem Hügel Paleokastro in Rethymno innerhalb einer Akropolis befunden haben soll. Im 16. Jahrhundert bauten die Venezianer dort die Fortezza, die heute noch in Teilen vorhandene Festung, wobei sie wohl Reste eines ehemaligen Tempels abrissen. Der Standort, der sich heute im Zentrum der Stadt befindet, wurde von ihnen Paleocastro (‚Alte Festung‘) genannt.[11] (aus Wikipedia) 



Die Festung
Die Festung
Die gewölbte Decke der Mosche.
Die gewölbte Decke der Mosche.

Die Bauten sind viele hundert Jahre alt und es erstaunt mich immer wieder, wie haltbar damals gebaut worden ist. Heute sind Häuser nach wenigen Jahrzehnten marode und hier kann man Bauwerke bestaunen, deren Mauern Stürmen, Brandschatzungen und Eroberungen standgehalten haben.

Kanonen liegen auf dem Plateau und überall sind streunende Katzen. 

Rostige Kanonen
Rostige Kanonen
Katzensuchbild (mindestens 8)
Katzensuchbild (mindestens 8)

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wohin mich Geocaches führen. Auch hier wieder ein kleines Mahnmal, das aussieht wie ein Puppenhaus, aber an einen geliebten Menschen erinnern soll, der hier bei einem Unfall zu Tode gekommen ist. Oberhalb in den Felsen war die Fulmdoae versteckt. 

Auf der Mauer, auf der Lauer...
Auf der Mauer, auf der Lauer...

Unten am Hafen warteten mindestens 15 Katzen auf die Beute des Patrijüngers. Hier ist es zu dieser Jahreszeit sehr beschaulich. Kaum Touristen und überall leere Cafés. Da macht es Laune ruhig bei einem Latte die Strassenszenen zu beobachten. Auch die Einheimischen haben offenbar Zeit. Am Nachbartisch spielt man Backgammon, ein Pärchen nutzt die Mittagspause um in die jeweiligen Handys zu starren und der Angler hofft auf Mittagessen. Die Katzen auch. 

Der Mann sorgt für Feuerholz, dafür darf er dann auch mitessen! 🤣
Der Mann sorgt für Feuerholz, dafür darf er dann auch mitessen! 🤣

Edith und ich hatten ausgemacht, dass wir heute endlich das trockene Wetter nutzen und Feuer machen. Also habe ich den Atago von Petromax rausgekramt und meinen Deutsch Pot. Die Dicke ist ja nicht umsonst aufgelastet. 😜

Unterwegs habe ich noch ein sch önes Stück Rindfleisch erstanden und wir haben an Gemüse zusammengeschlossen, was unsere Kühlung hergab. Kartoffeln, Knofi, Zwiebeln, Ingwer, Paprika, Blumenkohl und Speck. Alles in der richtigen Reihenfolge in den Deutsch Pot und dann schön köcheln lassen. 

Zünftige Mahlzeit
Zünftige Mahlzeit
Aussenjüche mit Wachhund
Aussenjüche mit Wachhund
Lecker war's
Lecker war's

Lagerfeuer, auch wenn es wie bei uns gezämt ist, hat ja immer was Besonderes an sich. Ob da unsere Neandertaler Gene angesprochen werden? Gemeinsam um das Feuer zu sitzen, zu kochen und zu essen, vorbeikommende Besucher zum Mitessen einzuladen hat soetwas Ursprüngliches.

Auch die Begegnungen am Lagerfeuer scheinen Ohren, Münder und Herzen zu öffnen.

Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht“.
So heißt es in Schillers “Lied von der Glocke”. Eine Weisheit, die sich bis heute bewährt hat. 


Das Element Feuer steht für Kraft im weitesten Sinne, ob körperlich, emotional, mental oder spirituell. Es ist die Willensstärke die uns unser Ziel erreichen lässt. Dieses Element lehrt uns positiv in die Zukunft zu blicken, mit Mut und Optimismus der Welt zu begegnen und aktiv das eigene Schicksal in die Hand zunehmen.
Es steht auch für die Kraft uns zu schützen und zu verteidigen.
Feuer steht für Aktivität, Temperament, Bewegung, Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein, Gesundheit und Vitalität, inneres Feuer, Leidenschaft und Feuer und Flamme für etwas oder jemand sein. Träume bleiben keine Schwärmerei sondern wird Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt. Nur wer bereit ist alles zu opfern ist auch in der Lage alles zu erhalten. Frei nach dem Motto “No risk no fun”.

Diese Definition entspricht uns Camper ja. 


Das tägliche Schreiben des Reiseblog ist für mich sehr wertvoll geworden. Ich schaue schon tagsüber genauer hin und überlege, was ich schreiben könnte. Das schult meine Wahrnehmung und schärft den Blick. Ich lasse selber den Tag Revue passieren und nehme ihn dadurch auch anders war. Ich überlege mir, was die Leser interessieren könnte und was MIR wichtig ist. Ich achte mehr auf Kleinigkeiten, es entstehen Geschichten in meinem Kopf.