Wenn es mir irgendwo gefällt, kann ich ja ordentlich Sitzfleisch entwickeln. Der Abschied von Sibylle und von diesem gemütlichen Ort und dem verwöhnt werden ist mir doch reichlich schwer gefallen. Ganz besonders deshalb weil es in der Nacht irgendwie große Eiskörner geschneit oder gehagelt hatte, ich weiß nicht wie man es nennen soll. Die Straße war ordentlich glatt. Der Wind ist immer noch sehr frisch aber zwischendurch kommt die Sonne raus. 

Ich fahre trotz allem ein bisschen und mache dann Halt zwischen Weinbergen und Bundesstraßen, irgendwo hinter Worms.

Hier gibt es eine Mignon Runde und ein sehr verschwiegen Parkplatz scheint wie für mich gemacht.

Die Geocacherunde ist ganz neu und entsprechend gepflegt. Dass sie neu ist, merke ich erst, als ich die ersten Eintragungen mache. Es stehen zwar zwei drei Geocacher vor mir in den Logbüchern, aber online hat sich noch niemand eingetragen. Ich habe offenbar den FTF (First To Find), also den Erstfinder - Status nur knapp verpasst. Die Runde wurde vor zwei Tagen frei geschaltet. 

In einem Cache habe ich mal wieder einen Wanderstein gefunden. 

Er entstammt der Facebookgruppe 'Rheinhessensteine'. 

Er kam ein bisschen mit mir mit und ich habe ihn als Zeichen meines Respekts am Jüdischen Friedhof auf einen Grabstein gelegt. Es gibt ja diese alte Jüdische Tradition, einen Stein aus der Heimat auf den Grabstein zu legen.

Über den Friedhof habe ich mich geärgert. Er liegt sehr versteckt bei Herrnsheim. Ein gnädige Bauer mäht ab und zu das hohe Gras auf dem neueren Teil.

In Herrnsheim bestand seit dem frühen 18. Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinde, die um 1830 mit etwa 50 Mitgliedern ihren größten Umfang erreichte. Danach verlor die Gemeinde durch Auswanderung und Wegzüge schnell einen Großteil ihrer Mitglieder, so dass sie kurz nach 1840 zunächst Filialgemeinde der Wormser jüdischen Gemeinde wurde, bevor sie sich 1853 vollständig auflöste. Die wenigen verbliebenen Juden wurden danach der Gemeinde Osthofen zugeordnet.

Der jüdische Friedhof in Herrnsheim entstand etwa gleichzeitig mit der Gemeinde. Er wurde auch nach der Gemeindeauflösung weiter genutzt, die letzte Bestattung erfolgte 1934. 

Der Friedhof hat etwa 200 erhaltenen Grabsteinen (Mazewot) vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1934. Er liegt an der Landstraße nach Abenheim und ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Der von Weinbergen umgebene Friedhof umfasst ein rechteckiges Grundstück von 3.157 m², das auf der Westseite von einer Mauer mit Zugangstor abgeschlossen wird. 

Die insgesamt etwa 200 Grabsteine stammen zum Großteil aus dem 19. Jahrhundert, im älteren Teil finden sich einige barocke Steine (unter anderem von 1721/22), im neueren wenige Steine des 20. Jahrhunderts.

Der Friedhof gehört heute der Jüdischen Gemeinde Mainz.

Leider scheint die Gemeinde dieses Areal vergessen zu haben. 

Auf dem Foto sieht man im Hintergrund grosse Bäume mit riesigen Mistelzweige. Dort hatte man auch einige Äste geschnitten und es lagen unglaublich viele Mistel am Boden. Einer musste mit. 

Geocachen bildet! Heute: Schloss und Schlosspark von Herrnsheim

Der 10,5 Hektar große Schlosspark im Wormser Stadtteil Herrnsheim ist der bedeutendste Englische Landschaftsgarten in Rheinland-Pfalz. Die Geschichte der Burg und des späteren Schlosses der Herren von Dalberg reicht bis 1460 zurück. 1689 wurde das damalige Schloss während des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstört. 1714 erfolgte der Bau eines Barock-Schlosses mit barocker Gartenanlage, das 1792 schwer beschädigt wurde. Aus den Ruinen wurde das heutige Schloss im Empire-Stil nach Plänen des Mannheimer Architekten Jakob Friedrich Dyckerhoff erbaut. 1840 wurde es noch einmal verändert. Es zählt zu den herausragendsten Empire-Schlössern in Rheinland-Pfalz und ist beliebtes Ausflugsziel.