EBER - STEIN - CHEN
Gibt es etwas widerlicheres, als am frühen Morgen von Geräuschen geweckt zu werden, die nur einen Schluss zulassen? Der Hund kotzt!
Da wird bei mir mit Schmackes die Seele in den Körper geliefert und ich bin auf einen Schlag WACH.
Mit einer fließenden Bewegung springe ich aus dem Bett, schmeisse den Hund raus zum Weiterkotzen und krauche mit Taschenlampe unter den Tisch, um die so gar nicht weihnachtliche Bescherung in Augenschein zu nehmen.
Igitt!
Jetzt kommen die an der Tanke geklauten Einmaldieselhandschuhe zum Einsatz. Ich wusste doch, dass die nochmal nützlich sind.
Zum Glück hatte ich in Kroatien ein altes Handtuch gefunden, es in Paleochora gewaschen und so konnte ich den Kotzlappen an allen vier Enden in die Mülltonne befördern.
Der Tag kann nur noch besser werden!
Nachdem mir mein kleiner Schweinehund einen Start von 0 auf 100 in einer Zehntelsekunde beschert hat, konnte ich mich daran machen, meinen inneren Schweinehund zu besiegen.
Also gleich mit gepacktem Rucksack auf Tour gehen. Nachdem der grosse Parkplatz hinter mir lag, nahmen die tollen Ausblicke kein Ende. Mir ist niemand begegnet, absolut niemand! Und ich war immerhin 5 Stunden und 30 Minuten unterwegs!
Die Wege waren steinig, zum Teil sehr steil oder abschüssig. Die rot/weissen Markierungen waren sinnvoll gesetzt und auch wer kein Geocaching machen will, kann diese Wanderung angehen.
Nicht nur wegen der grandiosen Ausblicke, den Kapellen am Wegesrand, den verlassenen Bauernhäuser und den netten Schafen.
An manchen Stellen könnte man auch bis ans Wasser ran. Schwimmen oder Schnorcheln lohnt sich hier sicher. Das Wasser ist kristallklar und in den Badebuchten und Lagunen auch ruhig und windgeschützt.
Wenn man das Bild oben vergrößert, erkennt man vielleicht, dass tausende von Schnecken Muscheln auf dem Boden liegen. Aber das Gelände liegt hoch oben auf einem Berg.
Meine Theorie dazu ist, dass fruchtbare Erde aus Meerregionen auf die steinigen Berge geschleppt worden ist und die Muscheln derart dorthin gekommen sind.
Überall Zeugen die langen Steinmauern, die alle mit der Hand gebaut worden sind, von bäuerlicher Landwirtschaft, die längst eingegangen ist.
Es gibt viele verfallene Steingebäude mit Regenzisternen und Bewässerungssystemen für die Felder.
Heute weiden nur noch Schafe und Ziegen, von Ackerbau keine Spur.
Die meisten Caches habe ich gut finden können und sie waren nicht wirklich was Besonderes. Lediglich der Ort des Verstecks hat seinen Reiz.
Mit dem Wetter hatte ich auch Glück. Sonne und ein paar Wölkchen. Genau richtig zum Wandern!
Erst nachdem ich wieder beim Wagen war, fing es an zu regnen.
Nach dieser wunderbaren Wanderung habe ich den Platz verlassen. Ich musste ein bisschen Einkäufe machen und bin dann wieder Richtung Westen gefahren.
In Bali habe ich einen ruhigen Übernachtungsplatz entdeckt.
