An der Donau
An der Donau

Mit immernoch vollem Bauch (ich) und vollen Batterien (die Dicke) sind wir heute morgen weiter gezogen.


Heute ist der 80. Tag meiner Tour. In 80 Tagen nun nicht gerade um die Welt, aber doch ein ganz ordentliches Stück Europa bereist. 

Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Herzogowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Italien, Schweiz, Lichtenstein, Deutschland und mal sehen, was noch kommt. 


Zwischenstation an der Donau, aber ohne lange draussen zu verweilen. Es weht ein eisiger Wind, der einen die Ohren abfrieren lässt.

Die Umarmung der Feinde
Die Umarmung der Feinde

Entlang der Donau gibt es zahlreiche Geocaches, die sich mit Kunst im öffentlichen Raum befassen. Heute habe ich nur den einen gemacht und bin dann weiter gefahren.

Wir befinden uns hier bei Kilometer 2530,4 der schönen Donau südlich von Höchstädt. An eine der entscheidenden Schlachten im spanischen Erbfolgekrieg zwischen den kaiserlich-englischen Truppen und dem französisch-bayerischen Heer "erinnert" hier die von Ernst Steinacker erschaffene Skulptur: "Wenn Feinde sich umarmen".


Aus Wikipedia:


Ernst Steinacker wurde in Wemding im heutigen schwäbischen Landkreis Donau-Ries geboren. Seine Vorfahren waren Bauern. 1933 absolvierte er eine Lehre als Steinbildhauer. 1936 besuchte er die Kunstgewerbeschule (Holz) in München. Von 1939 bis 1945 war er Kriegsteilnehmer im Osten. Von 1948 bis 1953 besuchte er die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (zusammen mit Hajek und Jürgen Weber) Ab 1953 entstanden eigene Werke in Bronze, Stein und Holz. Von 1975 an gestaltete er Engel, die idealerweise auf einem Hügel und über Weizenfeldern stehen sollten, „nahe dem Himmel“. 1999 bis 2000 entstand der Gemäldezyklus Freude der Auferstehung im Kloster Heidenheim. Er gestaltete auch die Domportale in Augsburg und Trier sowie 2003 das neue Bronzeportal für die evangelische Klosterkirche in Auhausen.


Steinacker lebte mit seiner Familie nahe Gnotzheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) auf Schloss Spielberg, das er – im Alter von 64 Jahren beginnend – in fünf Jahre langer Arbeit noch selbständig renovierte und zum Museum und kulturellem Zentrum umbaute. Hier befand sich auch sein Atelier. Rund um das Schloss stehen einige seiner Skulpturen. Ein Sohn mit Familie lebt auf dem Schloss und pflegt das väterliche Erbe.

Steinacker war Jury-Mitglied in der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft und im Haus der Kunst in München. Weiterhin war er Mitglied in der Deutschen Gesellschaft Christlicher Kunst. 

Der Wannenhof war eine sehr beliebte Gaststätte, bis ihnen im letzten April die Luft ausgegangen ist.
Der Wannenhof war eine sehr beliebte Gaststätte, bis ihnen im letzten April die Luft ausgegangen ist.

Ich habe eine Weile gesucht, ob ich jemanden finde, der mir sagen kann, ob ich hier über Nacht stehen bleiben kann. 

Erst an Abend kam ein junges Paar vorbei die zur Eignerfamilie gehört. Wie haben uns nett unterhalten und sie haben Kein Problem damit, wenn ich hier stehe. 


Hier gibt es eine nette Runde, die ein paar aussergewöhnliche Geocaches enthält. 

Mir fehlt eine dritte Hand....
Mir fehlt eine dritte Hand....

Ein Gummiseil ist zwischen zwei Bäumen gespannt. Ich muss einen langen Stock suchen, um an das Seil heran zu kommeb und es zu mir herunter zu ziehen. Der Geocache rutscht dann von alleine in meine Hand.

Aber jetzt wird es schwierig. Den Cache aufschrauben, das Gummi nicht schnallen lassen, den Stift aus der Hose angeln, meinen Log schreiben, alles wieder zuschrauben....

Ich Klemme mir das Gummi unters Kinn. Auf ein Doppelkinn mehr oder weniger kommt es auch nicht an.

Doof kann man sein, man muss sich nur zu helfen wisse! 

Ein Cachehäuschen
Ein Cachehäuschen

Der Kleine war so eine nette Bastelarbeit, dass ich unbedingt ein Foto machen musste. Ich mag es, wenn Cache Ausleger sich Mühe geben, was basteln und man deutlich merkt, dass sie Spass daran hatten.


Unterwegs begegnen mir nur wenig Leute. Meist sehen sie mich gar nicht, wenn ich wieder mal zwischen den Bäumen rumkrauche und versuche mich den Zielkoordinaten zu nähern. Ich bin dann auch meist ganz leise, denn es haben sich schon Spaziergänger tierisch erschrocken, als sie mich endlich im Gebüsch bemerkt haben. Das tut mir dann immer voll leid, also bin ich eher leise.


Der Fahnenmast
Der Fahnenmast

Hier muss man schon genau hinsehen, um die Dose zu entdecken. Sie war wie wine Fahne gehisst und man musste sie einholen, um loggen zu können. Auch eine nette Idee.


Kurz vorher ist mir ein netter Mann begegnet. Ich quatsch ja die Leute an, die mir auf den Wegen begegnen. Er hat mir auch erzählt, dass der Wannenhof aufgeben musste, weil einfach kein Geschäft mehr war. 

Der Typ war schon älter und hatte zwei so Spreizringe in den Ohrläppchen, durch die man durchklicken kann. Sah komisch aus. 

Die Boje
Die Boje

Last not least Dann eine kleine Herausforderung. Entweder reinsteigen oder Werkzeug suchen. Kalle hat jedenfalls den Apportierbefehl verweigert! Also musste Frauchen ran.

Ein langer Stock war dann die richtige Wahl und der eigentliche Cachebehälter innen sogar völlig trocken. 

Als ich hier war, ließ der Wind nach und die Sonne kam ein bisschen hervor.
Als ich hier war, ließ der Wind nach und die Sonne kam ein bisschen hervor.

Der deutsche Mischwald ist auch schön und das meine ich nur bedingt ironisch.

Immer wenn ich tagsüber denke, dass es am Abend ja gar nichts zu schreiben gibt, merke ich, dass ich nur nicht genau hinschaue.

Ich habe auch immer mal wieder Stimmungen, da könnte ich den ganzen Tag fahren, dabei Podcasts hören und den Wagen nicht verlassen. 

Dann fällt mir wieder ein, dass es ja Leute gibt, die meinen Reiseblog lesen und wenn ich nicht meinen Hintern hoch kriege, dann gibt es nichts was ich schreiben kann und die Leute dann lesen können. Ach wie langweilig und herzlos!

Und dann rappel ich mich auf, gehe raus, laufe, suche Dosen, kucke Natur, kucke Kunst, rede manchmal mit Leuten und schwuppdiwupp gibt es auch was zu erzählen und zu lesen. 

Mir tut das gut.

Den Lesern scheint es zu gefallen.